Wasser für die Zubereitung von Babynahrung
Das Trinkwasser in Deutschland ist für die Herstellung von Babynahrung meist einwandfrei geeignet. Auf haushaltsübliche Wasserfilter sollte man dabei verzichten.
Zur Qualität von Trinkwasser
Trinkwasser wird in Deutschland streng überwacht und hat eine gute bis sehr gute Qualität:
- Nur in wenigen Gemeinden liegen die Messwerte für Nitrat und Nitrit nah an den zulässigen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung.
- In manchen Gegenden kann Trinkwasser in Spuren Uran enthalten. Auf Grund der geringen Mengen spielt die Radioaktivität hier keine Rolle. In seltenen Fällen kann ein zu hoher Urangehalt die Nieren schädigen.
Beim örtlichen Wasserwerk können Sie die Messwerte für Nitrat, Nitrit und Uran sowie Bakteriengehalte und Gehalt anderer Substanzen erfragen. Viele Versorger stellen ihre Messergebnisse auch im Internet zur Verfügung.
Welches Wasser für die Säuglingsmilch?
- Im Allgemeinen ist frisches Leitungswasser in Deutschland gut für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet und kann hierzu verwendet werden.
- Achten Sie auf den Fluoridgehalt Ihres Wassers, den Sie vom örtlichen Gesundheitsamt oder vom Wasserunternehmen erfahren.
- Auch als Getränk für Kinder ist Leitungswasser in der Regel die erste Wahl.
- Problematisch kann manchmal Trinkwasser aus Hausbrunnen sein. Hier kommt es vor, dass das Nitrat oberhalb des Grenzwertes für Trinkwasser liegt. Trinkwasser von Hausbrunnen sollte deshalb nur nach Prüfung der Wasserqualität verwendet werden.
- Wasser, das durch Bleileitungen geleitet wurde, darf grundsätzlich nicht für die Ernährung von Säuglingen verwendet werden.
- Kupferleitungen sind in der Regel unbedenklich. Ist das Wasser jedoch zu sauer (sehr niedriger pH-Wert), kann sich Kupfer aus den Wasserleitungen lösen. Lassen Sie sich in diesem Fall von Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin beraten. Den Säuregehalt des Wassers können Sie mit einem einfachen Streifentest aus der Apotheke bestimmen.
Wenn das Leitungswasser nicht für Zubereitung der Säuglingsmilch geeignet ist, verwenden Sie kohlensäurearme Mineralwässer bzw. Sprudel mit der Bezeichnung „Zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet“. Bewahren Sie die angebrochenen Wasserflaschen im Kühlschrank auf und kochen Sie das Wasser bei der Weiterverwendung vorher ab.
Verwenden Sie Fließwasser statt Standwasser
Zu Qualitätsminderungen des Trinkwassers kann es durch die Rohre der Hausinstallation kommen. Daher sollten Sie für die Zubereitung von Säuglingsnahrung Standwasser meiden und nur frisch entnommenes Fließwasser verwenden.
Standwasser:
Als Standwasser bezeichnet man das Wasser, welches über vier Stunden oder länger (beispielsweise über Nacht) in der Hausleitung gestanden hat.
- Steht das Wasser über ein paar Stunden, kann es Inhaltsstoffe der Leitungsrohre aufnehmen.
- Eventuell können sich auch Bakterien aus wenig genutzten Rohren des Leitungsnetzes vermehren und ins Standwasser gelangen.
Fließwasser:
Fließwasser erkennen Sie daran, dass es etwas kühler ist als Standwasser.
- Lassen Sie am Morgen oder nach mehr als vier Stunden Nichtgebrauch der Wasserleitung das Wasser so lange laufen, bis es sich merklich kühler anfühlt.
- Das Standwasser können Sie problemlos für andere für Zwecke verwenden: zur Körperpflege, zum Putzen, Blumengießen usw.
Warum Wasserfilter unnötig sein
Wasserfilter gibt es in verschiedenen Formen, Ausführungen und Funktionsweisen. Manche von ihnen verringern nur den Kalkgehalt im Wasser, andere sollen Bakterien, Pestizide, Geruchs- und Geschmacksstoffe entfernen. Nachteil aller Filter ist, dass sich in ihnen Keime relativ schnell vermehren können. Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sollte deshalb kein Wasser aus haushaltsüblichen Wasserfiltern verwendet werden.