Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr
Gerade im Straßenverkehr sind Kinder auf die Vorsicht und die besondere Aufmerksamkeit von uns Erwachsenen angewiesen.
Kinder sind noch nicht in der Lage, den Verkehr richtig einzuschätzen. Demzufolge können sie sich auch noch nicht entsprechend sicher verhalten. Doch bereits lange, bevor sie selbstständig auf die Straße laufen können oder vor dem Haus Roller oder Fahrrad fahren, sind Kinder den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt: als Säugling im Kinderwagen, als Mitfahrer im Auto, im Kindersitz auf dem Fahrrad, als kleiner Fußgänger an der Hand.
Verkehrserziehung fängt bei den Eltern als Vorbild an
Verkehrserziehung fängt bei Ihnen als Eltern an, denn Kinder lernen durch Nachahmung und schauen sich Verhaltensweisen bereits früh bei ihren erwachsenen Vorbildern ab.
- Halten Sie sich selbst von Anfang an konsequent an Verkehrsregeln, zum Beispiel beim Überqueren der Straße oder beim Anschnallen im Auto. Ihr Kind kann hierdurch bereits frühzeitig wichtige Grundregeln für sein eigenes Verhalten verinnerlichen.
- Mit etwa drei Jahren sind Kinder in der Regel so weit, dass auf spielerische Weise mit der Verkehrserziehung begonnen werden kann. Ab diesem Alter können Sie mit Ihrem Kind richtiges Verhalten im Straßenverkehr nach und nach einüben.
- Aber auch dann zählt Ihr eigenes Verhalten natürlich immer noch viel mehr als erklärende Worte.
Warum Kinder besonders gefährdet sind
Überfordern Sie Ihr Kind nicht und muten Sie ihm nur das zu, wozu es seinem Alter und Entwicklungsstand entsprechend in der Lage ist. Hier nur ein paar Beispiele:
- Unter zehn Jahren können Kinder beispielsweise Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht sicher abschätzen.
- Richtungshören, das Wahrnehmen mehrerer gleichzeitiger Vorgänge und die Rechts-Links-Unterscheidung sind unsicher.
- Drohende Geräusche münden auch in diesem Alter noch häufig in gefährlichen Fluchtreaktionen.
Selbst mit schon älteren Kindern muss sicheres Verkehrsverhalten deshalb immer wieder geübt werden.
Doch längst nicht alle Eltern halten sich daran: Vor allem auf kurzen Strecken sagen sich manche, es werde schon gut gehen. Doch allein schon eine abrupte Bremsung kann für ein ungesichertes Kind im Auto schwerwiegende Folgen haben.
Auch wenn sich durch den richtigen Kindersitz keine Unfälle verhüten lassen, so können doch Verletzungen verhindert werden. Die Sicherheit Ihres Kindes wird hierdurch um ein Vielfaches erhöht – ganz gleich, wie kurz die Strecke ist.
Mitfahren im Auto – nur richtig gesichert
Im Säuglings- und Kleinkindalter nehmen Kinder noch nicht „aktiv“ am Verkehr teil. Doch das bedeutet nicht, dass sie automatisch auch sicher sind:
- Kinder bis zum Alter von sechs Jahren sind nirgendwo im Verkehr mehr gefährdet als im Auto.
- Ungesichert sind Kinder einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt, im Auto bei einem Unfall verletzt oder gar getötet zu werden.
Deshalb dürfen in Deutschland Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren beziehungsweise bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern nur mit einem geeigneten Rückhaltesystem im Auto mitgenommen werden. Das gilt übrigens bereits für die erste Autofahrt von der Geburtsklinik nach Hause.
Mitfahren auf dem Fahrrad – nur mit Helm und im Kindersitz
Auch bei der gemeinsamen Fahrradtour sollten Sie die Sicherheit Ihres Kindes im Auge haben:
- Kinder unter sieben Jahren dürfen nur in einem speziellen Fahrradsitz auf dem Fahrrad mitgenommen werden.
- Die Person, die auf dem Fahrrad ein Kind mitnimmt, muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Eine Alternative zum Fahrradsitz sind spezielle Fahrrad-Kinderanhänger. Sie sind nicht gerade preiswert, sind aber sicherer und ermöglichen, auch zwei Kinder mitzunehmen.
Selbstverständlich sollte Ihr Fahrrad in jedem Fall sicher und stabil sein, damit es der zusätzlichen Belastung standhalten kann. Bei der Wahl des Kindersitzes sollten Sie sich im Fachhandel beraten lassen, denn welches Modell oder System Sie verwenden können, hängt unter anderem auch von der Bauweise Ihres Fahrrades ab.
Grundsätzlich sollten Sie Ihr Kind nur mit einem passenden Helm auf dem Fahrrad mitnehmen. Im Falle eines Sturzes bietet er den notwendigen Kopfschutz. Gleichzeitig gewöhnen Sie Ihr Kind so von vornherein an das Tragen eines Helms. Es lernt hierdurch frühzeitig, dass man sich vor bestimmten Gefahren schützen kann. Später, wenn es selbst Fahrrad fährt oder skatet, ist ihm eine Schutzausrüstung dann selbstverständlich.