In einer sicheren Wohnung zur Selbstständigkeit

1-3 Jahre cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 29.09.2024

Schrammen und Beulen lassen sich kaum vermeiden. Mit Umsicht und Vorsorge können Sie durch diese Maßnahmen Schlimmeres verhüten.

Baby versucht Schranktür mit Kindersicherung zu öffnen
© АндрейЖуравлев - stock.adobe.com

Auch wenn es Ihnen oft Geduld abverlangt und Ihre Nerven manchmal gespannt sind: Ermöglichen Sie Ihrem Kind, sein Können im alltäglichen Leben auch anzuwenden. Helfen und unterstützen Sie es nur bei den Dingen, zu denen es selber noch nicht in der Lage ist. Jedes eigenständige Tun stärkt sein Selbstgefühl und gibt ihm Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Es macht hierbei wertvolle Erfahrungen, lernt jeweils Ursache und Wirkung kennen, auch wenn es dabei zuweilen eine Beule gibt oder etwas zu Bruch geht. Die Risiken sollten jedoch immer kalkulierbar bleiben, gefährliche Erfahrungen sollten Sie Ihrem Kind ersparen.

Auf Möbel als Kletterspielzeug achten

Regale, Fernseher, Kommoden und auch Stühle können Ihr Kind leicht zu gefährlichen Kletterübungen verführen. Damit bei einer solchen Klettertour nichts umstürzt, sind einige Sicherheitsvorkehrungen ratsam:

  • Verdübeln Sie Regale in der Wand. Nachträglich lassen sie sich zum Beispiel mit einfachen Metallwinkeln an die Wand schrauben.
  • Kontrollieren Sie Kleinmöbel auf Standfestigkeit hin, und befestigen Sie sie gegebenenfalls kippsicher.

Wo keine Sicherheitsvorkehrungen möglich sind, ist Ihre besondere Aufmerksamkeit und Ihr entschiedenes Eingreifen gefragt. Erklären Sie Ihrem Kind auch immer wieder, was gefährlich ist oder wie es mit etwas sicher umgehen kann.

Zeigen Sie Ihrem Kind zum Beispiel, dass der Stuhl gefährlich wackelt, wenn es von der Seite über den Holm hinaufzuklettern versucht. Führen Sie ihm vor, wie es besser geht: Stellen Sie den Stuhl mit der Lehne gegen den Tisch und lassen Sie das Kind von vorn hinaufklettern. Wenn es sich dabei noch an der Lehne festhält, kann kaum etwas schiefgehen, und es wird in Zukunft lieber den sicheren Weg wählen.

Fenster und Türen absichern

Fensterstürze sind folgenschwer und passieren vor allem im Alter zwischen ein und drei Jahren.

  • Achten Sie darauf, dass in Fensternähe keine Stühle oder Regale stehen, die Ihr Kind als Kletterhilfe nutzen könnte. Auch das Kinderbett sollte möglichst nicht direkt neben dem Fenster stehen.
  • Lassen Sie Ihr Kind beim Lüften nicht allein im Zimmer.

Für jede Wohnung, erst recht in höheren Stockwerken, empfiehlt es sich zudem, Sicherheitssperren an Fenster und/oder Türen anzubringen.

  • Im Handel sind verschiedene Bauarten von Sicherungssperren erhältlich, durch die sich Tür und Fenster nur so weit öffnen lassen, dass der Kopf Ihres Kindes nicht durch den Spalt passt.
  • Manche Konstruktionen verhindern zusätzlich, dass Tür oder Fenster zufällt und Ihr Kind sich dabei die Finger klemmt.
  • Erwachsene können die Sicherung jederzeit wieder aushaken. Je schwieriger dies allerdings möglich ist, umso wirksamer ist die Fenstersicherung. Einfach zu überwindende Modelle sollten deshalb außer Reichweite Ihres Kindes im oberen Fenster- oder Türbereich montiert werden.

Türstopper verhindern, dass die Tür zufällt und Ihr Kind sich zwischen Tür und Türrahmen einklemmt. Eine weitere Lösung ist ein pneumatischer Türstopper, bei dem sich die Tür zwar weiterhin öffnen und auch schließen lässt, aber nicht mehr schnell zufallen kann, zum Beispiel bei Durchzug in der Wohnung.

Von besonderem Reiz: Schranktüren und Schubladen

Im zweiten Lebensjahr üben Schranktüren, Fächer und Schubladen einen besonderen Reiz auf Kinder aus. Das Ein- und Ausräumen gehört in diesem Alter zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Dabei können Kinder allerdings nicht unterscheiden, ob etwas wertvoll oder gar gefährlich ist.

  • Schutz bieten hier spezielle Schubladen- und Türsicherungen, die im Handel erhältlich sind.
  • Überlassen Sie Ihrem Kind eine „Kinderschublade“ mit vielen ungefährlichen Dingen, die es nach Belieben ein- und ausräumen kann.

Der Balkon: Spielraum nur unter Aufsicht

Wenn Kinder ihren Aktionsradius erweitern, wird als erster zusätzlicher Spielraum – wenn vorhanden – der Balkon erobert. Lassen Sie Ihr Kind auf dem Balkon niemals allein. Ein Sturz über die Brüstung oder das Geländer kann selbst in einer Erdgeschosswohnung lebensgefährlich sein.

  • Entfernen Sie auf dem Balkon alles, was als „Kletterhilfe“ dienen könnte.
  • Schauen Sie sich vor allem das Geländer kritisch an, bevor Ihr Kind auf den Balkon darf. Es darf auf keinen Fall ein Hinaufklettern (sog. „Leitereffekt“ zum Beispiel durch Querverstrebungen) und ein Hindurchschlüpfen des Kindes ermöglichen.
  • Der Gitterabstand muss weniger als zwölf Zentimeter betragen, denn wenn der Kopf eines Kindes hindurchpasst, kommt auch der ganze Körper hindurch.

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