Schlafmangel meistern oder: Wie man am besten durch die harte Zeit kommt

0-12 Monate cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 10.04.2023

Schlafmangel kann schnell an die Grenzen der Belastbarkeit führen. Doch Eltern kleiner Kinder können Schlafmangel selten vermeiden. Lesen Sie hier, wie Sie als Eltern trotzdem kleine Gelegenheiten nutzen können, um ein wenig Ruhe zu bekommen und neue Kraft zu tanken.

Schlafende Frau auf Sofa
© Corbis Images

Informieren Sie sich zum Thema Babyschlaf!

Eltern leiden nicht nur darunter, dass sie nachts mehrmals von ihrem Kind geweckt werden. Der größte Stress entspringt oft der Angst, mit dem Kind stimme etwas nicht, es schlafe zu wenig, man mache irgendetwas falsch.

In der Beratung von Eltern stellen Schlafmediziner aber immer wieder fest, dass vermeintliche Schlafstörungen in Wahrheit Ausdruck des normalen Schlafverhaltens von Säuglingen und Kleinkindern sind. Insofern können Informationen über die Besonderheiten des Babyschlafs dazu beitragen, dass Sie sich nicht zu viele Sorgen machen und schon dadurch die anstrengende erste Zeit besser überstehen.

Versuchen Sie regelmäßig eine Nacht durchzuschlafen!

Wechseln Sie sich als Partner bei der nächtlichen Betreuung des Babys ab. Nach dem Abstillen sollten für beide Eltern zwei durchgeschlafene Nächte pro Woche das Minimum sein. Sprechen Sie miteinander darüber, wie sich das am besten organisieren und mit dem Arbeitsalltag beider Partner vereinbaren lässt.

Alleinerziehende haben diese Möglichkeit meistens nicht – da ist es dann umso wichtiger, tagsüber jede Hilfe und Entlastung in Anspruch zu nehmen, die sich bietet.

Versuchen Sie tagsüber Schlaf nachzuholen!

So lange Sie noch stillen, sollten Sie versuchen, tagsüber ein wenig von dem nachts versäumten Schlaf nachzuholen. Schlafen Sie, wenn Ihr Kind schläft, und lassen Sie den Haushalt auch mal Haushalt sein. Das gilt besonders auch für Alleinerziehende. Wenn Sie mit Ihrem Baby alleine leben und niemanden haben, mit dem Sie sich nachts abwechseln können, ist diese Zeit natürlich besonders schwer. Um durchzuhalten, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie tagsüber wenigstens einen Teil des Schlafes bekommen, der Ihnen nachts entgeht.

Nutzen Sie Ruhepausen zum Entspannen!

Auch wenn Sie tagsüber nicht schlafen wollen oder können, sollten Sie die Ruhepausen, wenn Ihr Baby schläft, für Ihre eigene Entspannung nutzen. Was sich hierfür am besten eignet, ist individuell sehr verschieden – das kann von einem heißen Bad über ein gutes Buch, Musik bis hin zu Gymnastik oder Yoga reichen. Ganz gleich, was sie tun: Versuchen Sie diese Zeit ganz bewusst für sich zu nutzen, um neue Kräfte zu sammeln.

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Einschlafen: Leichter zur Ruhe finden
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Nehmen Sie Hilfe von Freundinnen, Freunden und Verwandten an

Gerade mit Babys, die „Kurzschläfer“ sind, ist die Hilfe von Verwandten, Freunden, Freundinnen oder guten Nachbarn oder Nachbarinnen wichtig, um tagsüber zu den dringend benötigten Ruhepausen zu kommen.

Schon zwei Stunden, während denen eine Oma, Freund oder Freundin Ihr Kind spazieren fährt, können eine große Hilfe sein, um wieder neue Kraft zu tanken. Jede Unterstützung anzunehmen, die Sie bekommen können, ist besonders dann wichtig, wenn Sie alleinerziehend sind oder außer dem Baby noch ältere Kinder haben, die Sie tagsüber ebenso in Anspruch nehmen.

Versuchen Sie Ruhe zu bewahren!

Bei aller Verzweiflung, die sich nachts – und natürlich auch tagsüber – breit machen kann, wenn das Baby nicht aufhören will zu schreien:

  • Geben Sie Ihrem Kind niemals auf eigene Faust Schlaf- oder Beruhigungsmittel!
  • Schütteln Sie niemals Ihr schreiendes Baby!

Wenn Sie merken, dass Sie nicht mehr können: Geben Sie Ihr Kind an Ihren Partner ab und atmen Sie erst einmal tief durch.

Und wenn Sie in einer solchen Situation mit Ihrem Kind allein sind: Legen Sie Ihr Kind sicher in seinem Bettchen ab und verlassen Sie erst einmal das Zimmer, um tief durchzuatmen und sich zu beruhigen. Vielleicht trinken Sie eine Tasse Tee oder hören eine Weile Musik. Wenn Sie merken, dass Sie dann immer noch sehr aufgeregt sind, ist es am besten, Sie bitten Freunde oder Verwandte, sich eine Weile um das Kind zu kümmern.

Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen!

Wann es Zeit ist, sich professionelle Hilfe zu holen, richtet sich allein danach, wie es Ihnen und Ihrem Kind geht. Wenn Sie spüren, dass Sie mit Ihrer Kraft am Ende sind, dass Ihr Beziehungs- und Familienleben unter den durchwachten Nächten leidet oder Ihr Kind tagsüber unausgeglichen und müde ist, dann wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin. Sie können mit Ihnen gemeinsam nach Ursachen und Lösungen suchen und Sie gegebenenfalls an entsprechende Fachleute verweisen.

Inzwischen gibt es in allen Gemeinden auch sogenannte Frühe Hilfen, die bei besonderen Belastungen im ersten Lebensjahr Unterstützung bieten. Informationen hierzu erhalten Sie in Ihrer Gemeinde. 

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