Wie Babys und Kleinkinder Fernsehen und Co. erleben

0-3 Jahre cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 17.04.2024

Geräusche und Bilder von Bildschirm- und Hörmedien faszinieren bereits Babys und Kleinkinder. Was sie in diesem Alter aber vor allem brauchen, sind Zuwendung und unterschiedlichste sinnliche Erfahrungen.

Vater mit Kleinkind
© Corbis Images

Im Alltag von Babys und Kleinkindern sind Medien schon allgegenwärtig. Denn gerade elektronische Medien liefern häufig Geräusche, Bilder und Geschichten gleichzeitig und faszinieren bereits die Kleinsten. Und auch die intuitive Bedienung von Smartphones und Tablets durch Wischen und Tippen kann Kleinkinder begeistern. Was fangen die Kleinen damit an? Wie reagieren sie darauf?

Warum Kleinkinder Zuwendung und Anregungen, statt Bildschirmmedien brauchen

Babys und Kleinkinder sind neugierig und erfahren ihre Umwelt insbesondere durch Ausprobieren und Nachahmen. Dazu brauchen sie vor allem direkte Zuwendung und Anregungen, Personen, die mit ihnen sprechen und spielen. Sie genießen einfache Spielsachen, um herauszufinden, was man alles damit machen kann. Schmecken, Riechen, Fühlen, Hören und Sehen stehen im Vordergrund, aber auch die Möglichkeit, sich nach Lust und Laune zu bewegen. Auch der Wechsel zwischen Anregungen und Ruhe ist wichtig. Für all dies brauchen Kinder keinen Fernseher oder Musikplayer, kein Smartphone oder Tablet.

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Bildschirmmedien im Familienleben

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Babys erleben ganz nebenbei die Medien

Ganz „nebenbei“ bekommen Babys und Kleinkinder jedoch schon viel davon mit, wie in der Familie mit Fernsehen, Smartphone, Computer und Radio umgegangen wird: Da ist das eine Elternteil, das mit dem Baby auf dem Arm am PC noch schnell eine E-Mail abschickt oder etwas im Internet nachschaut; oder das andere, das beim Spazierengehen telefoniert oder sich mit Freundinnen oder Freunden per Chat austauscht; da sind die älteren Geschwister, die ihre Lieblingssendung schauen, während das Kleinkind am Boden spielt, oder die Großeltern, die sich bei einer volkstümlichen Musiksendung im Fernsehen amüsieren. Kinder spüren dabei auch, wenn diesen Medien mitunter mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als ihnen selbst. Deshalb sollten die Erwachsenen und auch ältere Geschwister auf ihre eigene Mediennutzung achten.

Wie reagieren die Kleinsten auf Medien

Auch wenn Babys und Kleinkinder noch kaum etwas von dem verstehen, was sie aus den Medien ringsum wahrnehmen, reagieren sie darauf: Sie freuen sich über Musikstücke, quietschen vielleicht vor Vergnügen mit, wenn die anderen sich bei einer Unterhaltungssendung amüsieren, möchten auf der Computertastatur „mitarbeiten“ ;oder auf dem Smartphone „Bildchen antippen“. Kleine Kinder können aber auch nervös, wütend oder erschöpft auf die Medienumgebung reagieren, weil ihnen alles zu viel wird.

Setzen Sie Ihr Kind deshalb nie unkontrolliert Medien wie Radio oder Fernsehen aus und achten Sie darauf, wie es auf die Medienumgebung in Ihrer Familie reagiert – ob es etwa durch die Geräusche aus dem Fernsehen, durch hektische Stimmen oder durch dramatische Musik beeinträchtigt wird, weint oder unruhig wird. Dann schalten Sie doch einfach einmal alle Geräte ab!

Umgang mit Medien: 0-3 Jahre

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Kleine Kinder wollen ihr Umfeld mit allen Sinnen erkunden und sich viel bewegen. Aber auch erste, wohldosierte Medienerfahrungen sind möglich.

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Welche Medien passen zum Kleinkind?

Im Verlauf seines ersten Lebensjahres wird das Baby immer vertrauter mit „seiner“ Sprache. Es beginnt, Gesichtsausdrücke und Tonfälle zu unterscheiden und erste Wörter zu verstehen. Ab etwa sechs Monaten werden Bilder für Kinder interessant und Bilderbücher werden damit zum wichtigen Medium. Vorlesen, Geschichten erzählen und gemeinsam Singen oder Musik machen gefallen Kindern in dieser Zeit sehr gut. Lesen Sie Ihrem Kind regelmäßig vor, zeigen Sie auf die Bilder oder lassen Sie Ihr Kind die Bilder deuten und „besprechen“, auch wenn es zunächst nur „brabbeln“ kann. Reden Sie mit ihm über das, was es sieht und was Sie ihm vorlesen. So lernt es, das Gesehene mit Sprache zu verbinden.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Geburtstag nehmen die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern meist stark zu. Kleine Geschichten in Bilderbüchern sind dann genau das Richtige. Dabei ist es Ihnen überlassen, ob Sie „klassische Bücher“ lesen oder eine Bilderbuch-App auf dem Tablet oder Smartphone nutzen. Kinder genießen dann auch, einfache Geschichten vom Player zu hören, sie können anregend oder auch entspannend sein. Häufig wechseln sich einfache, kurze Hörgeschichten mit Musik ab. Besonders gefällt es ihnen, in Bilderbüchern oder bei Musikstücken oder Hörspielen Figuren oder Lieder wiederzuerkennen. Deshalb möchten sie dieselben Bücher immer wieder anschauen und dieselbe Hörgeschichten immer wieder hören. Allerdings sollten Hörmedien in diesem Alter höchstens 30 Minuten am Tag genutzt werden.

Fernsehen für die Kleinsten?

Babys und Kleinkinder brauchen kein Fernsehen, denn sie können nicht wirklich etwas damit anfangen, und die Bildfolge ist zu schnell, als dass sie überhaupt etwas erfassen könnten. In diesem Alter hat Fernsehen keine förderlichen Aspekte. Im Gegenteil – Studien weisen darauf hin, dass Fernsehen in den ersten Lebensjahren die sprachliche Entwicklung beeinträchtigen kann, Kinder schlechter schlafen lässt und den Austausch zwischen Eltern und Kind behindert. Keinesfalls sollte Ihr Baby oder Kleinkind allein vor dem Fernseher sitzen. Ihr Kinderzimmer sollte frei von Bildschirmmedien bleiben. Auch von Spielen auf Smartphone, Tablet oder PC wird für die Kleinsten abgeraten. 

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