Medien im Alltag von Kindern
Neue Medien prägen immer früher und stärker die kindliche Lebenswelt. Der technische Fortschritt und die daraus erwachsende Vielfalt der Medien verändern den Alltag von Kindern.
Moderne Medien in der kindlichen Lebenswelt
Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich Angebot, Inhalte und die Vielfalt der Medien und damit auch der Alltag der Menschen rasant verändert. Medien wie Fernsehen, Computer und Internet, Smartphones und Tablets sind selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden:
- Die Medienausstattung in Familien ist stark angestiegen: In fast allen Haushalten mit Kindern und Jugendlichen sind im Jahre 2020 Fernsehgeräte (97 Prozent), Smartphones (97 %), Computer/Laptops (90 %) und ein Internetzugang (100 %) vorhanden. 90 Prozent der Haushalte verfügen über PC oder Laptop, 76 % über ein Tablet. 73 Prozent nutzen Streaming-Angebote, eine Spielekonsole steht in 66 % der Haushalte.
- Kinder kommen immer jünger in Kontakt mit Medien: Bereits Kleinkinder wachsen umringt von verschiedenen Medien auf. Sei es, dass sie Eltern, ältere Geschwister oder Freunde bei der Mediennutzung beobachten oder selbst verschiedene Medien ausprobieren. Neben den „alten“ Medien wie CD, Fernseher, DVD und Computer erleben sie die Nutzung der neuen Medien wie Smartphones oder Tablets häufig als interessante und reizvolle Gegenstände.
- Die Bedienung der Medien wird immer einfacher und „kindgerechter“: Vor allem die Bedienung der modernen digitalen Medien wie Smartphones und Tablets kommt mit Wischen, Drauftippen, Zoomen und Klicken auf den typischen berührungsempfindlichen Oberflächen der natürlichen kindlichen Art und Weise entgegen, mit Medien und anderen Gegenständen umzugehen.
- Medien werden unterwegs genutzt: Während früher die Nutzung von Medien durch Fernseher, Radio und später auch durch Computer ortsgebunden war, sind mobile Medien wie Smartphone, Tablet und Laptop zu ständigen Begleitern auch außerhalb der Wohnung geworden. Dies führt auch dazu, dass viele Mediengeräte gleichzeitig genutzt werden, wie zum Beispiel das Smartphone beim Fernsehen.
- Das Internet eröffnet auch Kindern „unbegrenzte Lebensräume“: Kinder lernen heute schon früh, sich medial und online im Internet zu informieren, zu kommunizieren, zu spielen und sich zu beschäftigen. Sie verfügen damit über eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, die sie gleichzeitig aber auch völlig neuen „Gefahren“ aussetzen.
- Medien wachsen technisch und inhaltlich zusammen – sie werden „konvergent“: Radiohören mit dem Handy, fernsehen am Computer, telefonieren über das Internet, Popsongs als Klingelton, per App am Fernsehquiz teilnehmen. Neu in der Welt der Medien ist, dass verschiedene Einzelmedien zu einem Ausgabegerät zusammenwachsen („technische Medienkonvergenz“) oder Inhalte und Themen in den verschiedenen Medien aufgegriffen und vermarktet werden („inhaltliche Medienkonvergenz“).
„Medienkindheit“ gestern und heute
Die modernen digitalen Medien, wie sie heute den Alltag der Familien prägen, spielten in der Kindheit der Elterngeneration bei weitem noch keine so große Rolle. Während Kinder heutzutage ganz selbstverständlich mit digitalen Medien wie Computer, Handy und Internet aufwachsen, haben viele Eltern digitale Medien erst im Erwachsenenalter kennengelernt – heutige Kinder und Jugendliche sind in digitalen Welten „Muttersprachler“ oder sogenannte „Digital Natives“, während ihre Eltern „Zugewanderte“ oder „Digital Immigrants“ sind. So wundert es auch nicht, dass viele Eltern der Medienbegeisterung ihrer Kinder etwas befremdet oder hilflos gegenüberstehen.
Inzwischen tritt hier allerdings ein Umbruch ein, da die jetzigen heranwachsenden und jungen Eltern bereits selbst mit einem vergleichsweise großen Medienangebot aufgewachsen sind.
Die Angebote an Medien und deren Nutzung werden sich auch weiterhin verändern und entwickeln und ihren Einfluss auf den Familienalltag und das Aufwachsen beibehalten. Skepsis und Vorsicht gegenüber dem, was hierdurch inhaltlich und technisch auf Kinder einströmt, sind sicherlich angebracht. Ebenso wichtig ist es, dass Eltern die kindliche Neugier respektieren, sich für die medialen Interessen ihres Kindes interessieren und entdecken, was Medien auch Kindern an Positivem und Sinnvollem zu bieten haben. Nur dann können Eltern ihr Kind beim Umgang mit Medien tatsächlich mit ihrem Rat begleiten und sinnvolle Regeln im Umgang mit den Medien finden.
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herunterladen zum PDF-Service hinzufügen aus PDF-Service entfernenWorauf Familien im Umgang mit Medien achten sollen
Über Medien beziehen wir einen Großteil der Informationen. Auch der Austausch zwischen Menschen findet mittlerweile häufig über moderne Medien statt – über E-Mails, Chats, soziale Netzwerke oder Internetforen. Moderne Medien sind für uns Arbeitsinstrument und Spielzeug. Sie bieten uns Wissen und Zerstreuung. Das, was wir in den Medien sehen und erleben, hat aber auch Einfluss auf unser Denken und unsere Gefühle, auf unsere Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse.
Da Kinder heute in dieser Welt der Medien aufwachsen, die für sie spannend und faszinierend ist, sollten sie gut „gewappnet“ sein für das, was über die Medien auf sie einströmt. Sie sollten sinnvoll mit Medien umgehen können. Kinder hierbei so zu begleiten und zu unterstützen, dass sie die notwendige „Medienkompetenz“ entwickeln, ist deshalb zu einer wichtigen Aufgabe von Erziehung geworden.