Inhalationsallergien wie zum Beispiel Heuschnupfen
Bei einer Inhalationsallergie reagiert der Organismus auf sogenannte Aero-Allergene, die über die Atemluft in den Körper gelangen.
Heuschnupfen
Bei Heuschnupfen reagiert der Körper auf das auslösende Allergen, wie Pollen oder Hausstaub, mit einem plötzlich einsetzenden Fließschnupfen, Niesattacken und tränenden, juckenden Augen. Manchmal werden die Symptome auch von Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit begleitet. Bei einigen Menschen treten diese Symptome nur für eine bestimmte Zeit, beispielsweise als Reaktion auf bestimmte Pollen, auf. Andere leiden ganzjährig unter den Symptomen, zum Beispiel bei einer Hausstauballergie.
Behandlung des Heuschnupfens ist wichtig
Wenn ein plötzlicher, in bestimmten Situationen oder Jahreszeiten auftretender Schnupfen den Verdacht auf einen Heuschnupfen nahe legt, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.
Ob ein Heuschnupfen vorliegt, kann durch verschiedene Untersuchungen, zum Beispiel durch den so genannten Pricktest, geklärt werden. Hierbei werden mehrere Flüssigkeiten, die häufig auftretende Allergene enthalten, in die Haut geritzt. Wenn eine Allergie vorliegt, entstehen schon wenige Minuten später kleine Quaddeln an den entsprechenden Hautstellen. Ist einmal bekannt, welche Stoffe die allergische Reaktion verursachen, muss der Kontakt mit diesen Stoffen verhindert beziehungsweise auf ein Minimum beschränkt werden. Da dies manchmal nur eingeschränkt möglich ist, können die Symptome durch eine rechtzeitig begonnene medikamentöse Therapie schon im Vorfeld verringert werden. Eine Behandlung des Heuschnupfens ist auch deshalb wichtig, um einen so genannten „Etagenwechsel“, das heißt ein Absteigen der Erkrankung in die Bronchien, zu verhindern. Bei sehr vielen Kindern entwickelt sich aus einem unbehandelten Heuschnupfen so ein allergisches Asthma bronchiale. Eine Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT), Desensibilisierung oder Allergieimpfung genannt, kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden.
Allergisches Asthma bronchiale
Bei Kindern über zwei Jahren ist Asthma bronchiale fast immer allergisch bedingt, bei Kindern unter zwei Jahren entwickelt sich ein Asthma bronchiale häufiger aus einer lang andauernden Bronchitis. Bei fast der Hälfte der betroffenen Kinder verschwinden die Symptome nach der Pubertät, bei vielen bleibt jedoch trotzdem eine gewisse Überempfindlichkeit bestehen, die auch im späteren Leben zu Rückfällen führen kann.
Aufgrund einer chronischen Entzündung kommt es beim Asthma zu einer plötzlich oder chronisch auftretenden Einengung der Atemwege. Hierdurch ist besonders die Ausatmung erschwert. Während eines akuten Asthma-Anfalls leiden die Kinder unter starker Atemnot und Sauerstoffmangel, was von Todesangst begleitet sein kann. Auslöser des allergisch bedingten Asthma bronchiale können Pollen, Hausstaubmilben und Hautschuppen von Tieren sein. Eine wichtige Rolle spielt jedoch auch, dass bei dieser Erkrankung eine ererbte „Hyperreagibilität“ besteht. Darunter wird eine übergroße Reaktionsbereitschaft verstanden, auf bestimmte Umweltreize und emotionale Faktoren mit den beschriebenen Symptomen zu reagieren. So können Asthma-Anfälle ebenso durch Zigarettenrauch, Ozon, kalte Luft und Autoabgase wie auch durch Stress und Anstrengung ausgelöst werden.
Akute Asthma-Anfälle erfordern richtiges Handeln
Durch die unter Umständen lebensbedrohlichen Symptome nimmt Asthma eine besondere Stellung unter den allergischen Erkrankungen ein. In der Regel ist eine medikamentöse Behandlung notwendig, um die chronische Entzündung der Atemwege zu verringern. Im akuten Anfall helfen bronchienerweiternde Medikamente, die inhaliert werden.
Wichtig ist, dass das betroffene Kind, aber auch das soziale Umfeld, beispielsweise die Erziehungskräfte in der Kindertagesstätte und die Lehrer in der Schule, gut über die Erkrankung und Notfallmaßnahmen informiert sind. In speziellen Schulungsprogrammen lernen Kinder mit Asthma bronchiale, wie sie Anfällen durch atemgymnastische Übungen vorbeugen können.
Vorbeugende Maßnahmen bei Heuschnupfen und Asthma bronchiale
Oft ist es nur eingeschränkt und manchmal auch gar nicht möglich, die allergieauslösenden Stoffe zu meiden. Doch einige Vorsorgemaßnahmen können die Belastung für Ihr Kind deutlich mildern und sollten deshalb beachtet werden, wann immer dies möglich ist:
- Beachten und nutzen Sie Pollenflugkalender und Pollenflugvorhersagedienste.
- Kinder sollten während „ihrer Pollenflugsaison“ nicht längere Zeit draußen spielen.
- Ebenso sollte zu diesen Zeiten kein Sport im Freien getrieben werden.
- Lassen Sie Ihr Kind für seine Aktivitäten die Zeiten nutzen, in denen der Pollenflug geringer ist, zum Beispiel nachmittags, bei windstillem Wetter und nach Regen.
- Nach dem Spielen sollte das Kind seine Kleidung wechseln.
- Waschen Sie dem Kind vor dem Schlafengehen die Haare.
- In einer Wohnung, in welcher allergiekranke Kinder leben, sollte generell nicht geraucht werden, da Passivrauchen zu einer Dauerreizung der Atemwege führt und hierdurch allergische Reaktionen begünstigt werden können.
- Halten Sie Hausstaubmilben in Grenzen und verzichten Sie bei der Einrichtung des Kinderzimmers auf Staubfänger und nur schwer zu reinigende Materialien, wie zum Beispiel Teppichboden.
- Spezielle Bezüge für Matratzen und Bettdecken wie auch regelmäßiges Waschen der Bettwäsche verringern das Milbenaufkommen im Bett.
- Lüften Sie vor allem den Schlafraum regelmäßig mehrmals täglich. Halten Sie bei starkem Pollenflug jedoch in ländlichen Gebieten vor allem morgens, in der Stadt insbesondere abends die Fenster geschlossen.
- So schwer die Entscheidung manchmal auch fallen mag: Bei einer Allergie gegen Tierhaare hilft in der Regel nur, den Kontakt zu den entsprechenden Tieren ganz zu vermeiden. Dies gilt natürlich nicht nur für zu Hause, sondern auch bei Freunden, im Streichelzoo oder im Urlaub auf dem Bauernhof.