Beschwerden lindern – Hausmittel für Kinder
Bei leichten Erkrankungen können Beschwerden häufig bereits durch einfache Hausmittel und Maßnahmen gelindert werden. Hier einige Beispiele und Hinweise.
Durch eine Reihe einfacher und bewährter Hausmittel können Sie die Selbstheilungskräfte Ihres Kindes stärken und die Genesung unterstützen. Doch nicht jedes Mittel ist für jedes Kind geeignet. Nicht nur bei noch sehr jungen Kindern ist es deshalb angeraten, sich erst einmal in der kinderärztlichen Praxis zu erkundigen: Durch welche Hausmittel lassen sich im akuten Krankheitsfall Beschwerden lindern? Welche Hausmittel können gegebenenfalls eine ärztliche Behandlung sinnvoll unterstützen?
Einfache Maßnahmen zur Linderung
Bei leichten Beschwerden und Unwohlsein bewirken oftmals bereits besondere Zuwendung und einfache Maßnahmen, dass sich Ihr Kind bald schon wieder besser fühlt. Hier einige Beispiele:
Bauchschmerzen, Blähungen | Bauchmassage im Uhrzeigersinn um den Nabel herum, Wärmflasche, Anis- oder Kümmeltee |
Fieber | lauwarme Wadenwickel |
Halsschmerzen | Lutschbonbons mit Pfefferminz oder Salbei, mit lauwarmem Kamille- oder Salbeitee gurgeln, kalte oder warme Halswickel (je nachdem, was das Kind als angenehm empfindet) |
Husten | Kräutertees aus Salbei oder Spitzwegerich |
Kopfschmerzen | Bewegung an der frischen Luft, Entspannungsübungen, ein kühles Tuch auf der Stirn |
Ohrenschmerzen | Wärmewickel (Zwiebelwickel) zur akuten Schmerzlinderung |
Vorsicht mit ätherischen Ölen
Bei Erkältungskrankheiten finden häufig ätherische Öle wie Kampfer, Menthol oder Eukalyptus Verwendung. Als Bestandteil von Einreibepräparaten, Badezusätzen oder Inhalationsmitteln können sie vor allem bei Husten und Schnupfen Erleichterung verschaffen.
Aber Vorsicht: Viele dieser Öle – insbesondere Kampfer, Menthol und Eukalyptus – sind sehr giftig. In Reinform können sie zu schweren gesundheitlichen Schäden, beispielsweise der Atemwege oder des zentralen Nervensystems, führen. Aber auch verdünnt, beispielsweise in Erkältungsmitteln, sind sie insbesondere für Kinder gefährlich:
- Je nach Konzentration kann ein Kontakt starke Hautreaktionen, Bauchschmerzen und Erbrechen auslösen. Gelangen Spritzer auf Haut oder Augen sollten sie sofort unter fließendem Wasser ausgespült werden.
- Sollte Ihr Kind versehentlich ein Mittel verschluckt haben, das ätherische Öle enthält, sollten Sie ihm viel zu trinken geben (Leitungswasser oder Tee) und sofort bei einer Giftnotrufzentrale anrufen.
- Bei Säuglingen und Kindern unter drei Jahren sollten Mittel mit ätherischen Ölen gar nicht angewendet werden. Durch das Einatmen der Öldämpfe besteht vor allem bei Säuglingen die Gefahr eines sogenannten Stimmritzenkrampfs (Verkrampfung der Stimmritze des Kehlkopfs) mit akuter Atemnot, bei der das Kind blau anläuft. In einem solchen Fall sollte sofort ein notärztlicher Dienst (112 oder 116117) verständigt werden.
- Gehen Sie also mit ätherischen Ölen, ganz gleich in welcher Form und Konzentration, immer sehr sorgsam um. Das gilt für die Anwendung wie auch für die Aufbewahrung: Bewahren Sie ätherische Öle und Präparate mit solchen Wirkstoffen immer außer Reichweite von Kindern auf.
- Manche Mittel, zum Beispiel zum Inhalieren, können in ihrer Verpackung (Fläschchen) sehr den Fläschchen von Nasen- oder Ohrentropfen ähneln. Um eine Verwechslung auszuschließen, sollten sie deshalb nicht in unmittelbarer Nähe ähnlich aussehender Medikamente abgestellt werden.
Ausführliche Hygienetipps und anschauliche Materialien zum Händewaschen, Putzen und mehr finden Sie im Themenportal der BZgA
» www.infektionsschutz.de