Weshalb ist Schütteln so gefährlich für ein Baby?
Das Gehirn eines kleinen Kindes – und das gilt nicht nur für Säuglinge, sondern auch noch im Kleinkindalter – ist sehr zart und verletzlich. Die Nackenmuskulatur des kleinen Kindes ist zudem noch schwach, und der Kopf macht bei Babys noch einen großen Teil ihres Körpergewichts aus. Da können schon hastige Bewegungen gefährlich sein.
Beim Schütteln schlägt der Kopf ungeschützt hin und her. Hierdurch können Blutgefäße und Nervenbahnen im Gehirn reißen, und es kann zu bleibenden Schäden kommen. Hierzu gehören beispielsweise schwere bis sehr schwere Entwicklungsstörungen mit Seh-, Hör- oder Sprachstörungen, körperliche und geistige Behinderungen, Verhaltensstörungen und Krampfleiden. Die Verletzungen können so schwerwiegend sein, dass sie sogar zum Tod des Kindes führen können. So sterben jährlich etwa 20 bis 30 Säuglinge infolge eines solchen Schütteltraumas, wobei die Dunkelziffer nach Expertenmeinung vermutlich noch viel höher liegt.
Vor allem Babys im Alter zwischen zwei und fünf Monaten sind von solchen Schütteltraumata betroffen. Nach jüngsten Erkenntnissen können aber selbst noch siebenjährige Kinder ein Schütteltrauma erleiden. Meist sind es die unmittelbaren Bezugspersonen, wie beispielsweise Eltern, die das Kind in Situationen völliger Überforderung schütteln, um es beispielsweise ruhig zu bekommen. Meist ahnen sie nicht oder ist es ihnen nicht bewusst, wie gefährlich dies für das Kind ist.
Deshalb: Schütteln Sie Ihr Kind niemals, und weisen Sie auch andere Betreuungspersonen Ihres Kindes auf die Gefährlichkeit hin. Wenn Ihr Kind sehr viel schreit und Sie sich der Situation kaum noch gewachsen fühlen, wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin, eine Schreiambulanz oder eine Beratungsstelle speziell für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern.