Man liest häufiger über Schadstoffe in der Muttermilch. Ist sie dennoch gut?
Bei allen Diskussionen, die über Muttermilch und mögliche Schadstoffe geführt werden, ist sich die Wissenschaft einig, dass Muttermilch die beste Nahrung für ein Baby in den ersten Lebensmonaten ist. Weltweit werden heute Rückstände in der Muttermilch gefunden, die über das Milchfett an das Kind weitergegeben werden. Chlorierte Kohlenwasserstoffe haben dabei die größte Bedeutung. Viele dieser Stoffe wurden als Pflanzenschutzmittel oder in der Industrie verwendet, und die Folgen für die Gesundheit und Umwelt wurden erst nach jahrelangem konzentriertem Einsatz erkannt. Durch die Beständigkeit dieser Stoffe in der Umwelt kommen Spuren davon hauptsächlich über die Nahrung in den menschlichen Körper. Hier lagern sie sich überwiegend im Fettgewebe ab und gelangen von dort in die Muttermilch.
Deshalb wird auch empfohlen, während der Stillzeit nicht zu versuchen, stark abzunehmen. Durch die Auflösung von Körperfett werden vermehrt Rückstände frei, die in die Muttermilch übergehen können. Die Verwendung der meisten chlorierten Kohlenwasserstoffe, die heute in der Muttermilch nachgewiesen werden, ist in den letzten Jahren im Bereich der EU verboten worden. In Deutschland werden seit 1969 die Rückstände in Muttermilch untersucht. Dabei ließ sich ein starker Rückgang von chlorierten Kohlenwasserstoffen, PCB und Dioxine (um 50–80 %) nachweisen, so dass kein Anlass mehr für irgendwelche Beschränkungen des Stillens gegeben ist. Schwermetalle und andere Rückstände kommen in der Muttermilch in so geringen Konzentrationen vor, dass sie keine gesundheitlichen Risiken für das Baby bedeuten. Wenn Sie konkrete Fragen zu diesem Thema haben, können Ihnen Ihre Kinderarztpraxis oder das örtliche Gesundheitsamt Auskunft geben.