Besondere Stillsituationen
Stillen ist auch in besonderen Situationen möglich, wenn das Baby zum Beispiel als Frühgeburt, mit einer Erkrankung oder einer Behinderung auf die Welt kommt.
Muttermilch ist eine natürliche Ernährung, die einem Baby genau das gibt, was es gut gedeihen lässt und gerade in seinen ersten Lebensmonaten braucht. Dies gilt auch, wenn ein Kind vielleicht zu früh zur Welt gekommen ist. Auch die meisten Babys mit einer Beeinträchtigung können gestillt werden.
Wenn Stillen nicht gleich möglich ist
Nicht immer ist Stillen von Anfang möglich, zum Beispiel wenn das Frühgeborene noch zu klein ist und Atmen, Saugen und Schlucken noch nicht koordiniert sind. Bis das Baby stark genug ist, um selbst an der Brust zu trinken, kann die Milch zunächst abgepumpt und dem Baby über Sonden oder Fläschchen gegeben werden. Hebammen, Stillberaterinnen und ggf. eine logopädische Beratung unterstützen Sie dabei und helfen Ihnen bei der Vorbereitung auf das Stillen.
Stillen und Muttermilch sind die erste Wahl
Muttermilch ist ganz auf die Bedürfnisse eines Babys abgestimmt. Sie versorgt es mit allen Nährstoffen in genau der richtigen Zusammensetzung und Menge, wie das Kind sie braucht. Sie enthält wichtige Abwehr- und Schutzstoffe, die ein Kind vor Krankheiten schützen, ist leicht verdaulich und passt sich ganz von allein den Ernährungsbedürfnissen des Babys an. Gerade Kinder, die aufgrund einer Behinderung häufiger zu Infekten neigen, werden durch die Muttermilch in ihrer Immunabwehr gestärkt.
Gleichzeitig unterstützt der enge Kontakt beim Stillen die Beziehung zu dem Baby. Babys mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung erhalten durch das Stillen Anreize und Anregungen, die sie oft besonders brauchen: Das Saugen an der Brust trainiert ihre Mund- und Zungenmuskulatur, der Unterkiefer wird stabilisiert. Der enge Hautkontakt hilft, die Empfindlichkeit der Sinneswahrnehmung zu steigern.
Diese positiven Gefühle von Nähe, Vertrautheit und Sicherheit kann das Baby auch bei der Ernährung über die Flasche entwickeln: Inniger Blickkontakt, leises vertrautes Sprechen mit dem Baby und – wenn möglich – das Erleben von direktem Hautkontakt und -wärme stärkt die wichtige Bindung zur Mutter oder anderen sehr engen Bezugspersonen.
Hilfreiche Internettipps
Den besonderen Fragen im konkreten Einzelfall können wir an dieser Stelle nicht gerecht werden. Nachfolgend finden Sie jedoch eine Reihe hilfreicher Internettipps, die zu allgemeinen wie auch zu speziellen Fragen Information und Unterstützung anbieten.