Ernährung in der Kita

1-6 Jahre cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 23.09.2024

Das Essen zu Hause und in der Kita sollte sich sinnvoll ergänzen. Das erfordert klare Regeln und ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten.

Kinder in einer Kita
© Corbis Images

Eltern und pädagogische Fachkräfte sind mit den Kindern gemeinsam für eine gesunde Ernährung verantwortlich

Spätestens, wenn Ihr Kind eine Tageseinrichtung besucht oder in die Tagespflege kommt, sind Sie als Eltern nicht mehr allein für seine Ernährung verantwortlich. Um eine ausgewogene Ernährung gewährleisten zu können, müssen nun alle Beteiligten zusammenarbeiten und klare Regeln vereinbaren.

Je nachdem, um welche Einrichtung es sich handelt und wie lange Ihr Kind dort verweilt, unterscheiden sich auch die Verpflegungsbedürfnisse. So sollten folgende Punkte geklärt werden:

  • Sollte Ihr Kind schon zu Hause das erste Mal gefrühstückt haben?
  • Bringt jedes Kind ein eigenes Frühstück mit oder bietet die Kita selber gemeinsame Frühstücke an?
  • Wird in Kleingruppen oder in der Großgruppe gefrühstückt?
  • Wie sollte ein gesundes Pausenbrot aussehen?
  • Wie wird mit Süßigkeiten, Kuchen und Ähnlichem umgegangen?
  • Wie sieht die Mittagsverpflegung aus? Gibt es einen Wochen-Speiseplan?
  • Wie sieht ein mitgebrachter Nachmittagssnack aus? Welchen bietet die Kita ggf. an?
  • Welche Getränke werden mitgebracht beziehungsweise vor Ort angeboten?
  • Werden nach den Mahlzeiten die Zähne geputzt?
  • Muss bei der Ernährung Ihres Kindes etwas Besonderes beachtet werden, zum Beispiel aufgrund einer Lebensmittelallergie oder Neurodermitis oder aus religiösen Gründen?

In der Praxis ist eine gemeinsame Festlegung und konsequente Einhaltung der unterschiedlichen Vorstellungen und Regeln oft nicht einfach. Hier können neutrale Fachleute der Ernährungsberatung von außen oft einfacher Empfehlungen aussprechen und helfen, Kompromisse zu finden.

Doch nicht nur das Was, auch das Wie sollte bei den gemeinsamen Überlegungen zum Essen zur Sprache kommen. Denn auch, was die Freude, das Interesse und die Mitverantwortung des Kindes in Sachen Essen betrifft, übernimmt die Tageseinrichtung eine wichtige Rolle. Die Kinder sollten zum Beispiel Gelegenheit bekommen, das Essen mitzuplanen und bei der Arbeit zu helfen: Sie dürfen ab und zu bestimmen, welche ihrer Lieblingsmahlzeiten serviert wird oder beim Zubereiten kleiner Speisen aktiv mithelfen – sie sind mitverantwortlich. Sie basteln die Dekoration, decken und räumen die Tische ab oder singen ein Lied zu Beginn des Essens. So wird das Essen zu einer gemeinsamen Sache, die allen Spaß macht und an dessen Gelingen jeder seinen Anteil hat.

Ein gemeinsames Frühstück zu Hause bringt gute Laune für den Tag

Kinder brauchen morgens unterschiedlich viel Zeit, um richtig wach zu werden und in Ruhe frühstücken zu können. Die Zeit zwischen Aufstehen und Verlassen des Hauses sollte danach ausgerichtet werden. Alleine zu frühstücken macht Kindern halb so viel Spaß, daher sollten Sie nach Möglichkeit gemeinsam mit Ihrem Kind frühstücken.

Wenn Sie selbst Wert auf ein gesundes Frühstück an einem schön gedeckten Tisch legen, um gestärkt in den Tag zu starten, wird auch Ihr Kind dies gerne tun. Damit dies gelingt, verteilen Sie am besten die Aufgaben: Ein Familienmitglied zerkleinert etwas Obst und Gemüse, ein anderes ist für das Brotschneiden und den Belag zuständig und so weiter. So wird Frühstückmachen nicht zum Eltern- und Kinderstress.

Das beste Brot zum Mitnehmen: lecker, interessant und selbst gemacht

Die Größe des zweiten Frühstücks richtet sich danach, wie üppig das erste Frühstück zu Hause ausfällt. Wenn das zweite Frühstück nicht von der Einrichtung organisiert wird, muss hier also die Familie für eine ausgewogene Pausenmahlzeit sorgen. Diese gibt dem Kind den Energieschub für die zweite Morgenhälfte.

Da das zweite Frühstück lediglich die Zeit bis zum Mittagessen überbrückt, sollte es jedoch nicht zu groß ausfallen. Ihr Kind fühlt sich sonst entweder überfordert, so viel zu essen, oder es isst dann auch tatsächlich einfach zu viel.

Schöne Brotdosen, in denen das Pausenbrot appetitlich angerichtet ist, machen Ihrem Kind sicherlich besonders viel Lust auf den Inhalt. Und damit es auch wirklich schmeckt, sollten Sie wissen:

  • Vollkornbrote halten länger satt und versorgen das Kind mit reichlich Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen für den langen Tag.
  • Die Brote schmecken besonders frisch, wenn sie mit Salatblättern oder Gurkenscheiben belegt werden.
  • Als Belag eignen sich Frischkäse, Quark, magere Wurst, Käse, Brotaufstrich aus Hülsenfrüchten und Gemüse oder Bananenscheiben.
  • Beliebt sind auch kleine Cocktailtomaten, Paprikastreifen, Karotten- und Obstwürfel und Zwieback in den bunten Dosen.
  • Natürlich darf auch ab und zu eine kleine Überraschung nicht fehlen: eine Luftschlange, ein Klebebild oder eine lustige Serviette.

Ihr Kind sollte nach und nach immer mehr mitbestimmen dürfen, was und wie viel in seine Pausenbrotdose kommt. Dabei kann es Brote und Gemüsestifte schon bald selbst zubereiten und sollte dies auch tun. Schokoriegel, Kekse, Joghurtprodukte mit viel Zucker und Bonbons haben allerdings nichts in der Pausenbrotdose zu suchen.

Das Mittagessen bestimmt die Ernährung des restlichen Tages

Die meisten Kinder haben besonders mittags großen Hunger und lieben es, etwas Warmes zu essen. Viele Einrichtungen bieten daher ein warmes Mittagessen an.

Bei den Mahlzeiten sollten die Empfehlungen für eine ausgewogene Kinderernährung beachtet werden. Die angebotenen Essens- und Energiemengen pro Kind sollten nicht zu hoch sein, die Nährstoffqualität allerdings schon. Ein Ausgleich von sehr üppigen Mahlzeiten in der Kita kann durch leichte Mahlzeiten zu Hause stattfinden. In der Kita selbst können zum Beispiel Gemüsestifte mit leckeren Dips oder Vollkornknäckebrot mit Frischkäse und Obst als Zwischenmahlzeiten gereicht werden.

Die Informationen darüber, was ein Kind in der Kita gegessen hat, können also für die Eltern sehr hilfreich sein. Gab es zum Beispiel mittags Fleisch, kann es abends zu Hause eher etwas ohne Fleisch oder Wurst geben, beispielsweise ein Brot mit Aufstrich und Rohkost. Sind Gemüse und Salat am Mittag zu kurz gekommen, kann dies mit dem Abendessen ebenfalls ausgeglichen werden. Wurde in der Einrichtung ein Kindergeburtstag mit Kuchen gefeiert, bietet sich als Abendessen eher etwas Kleines an, zum Beispiel ein Joghurt oder Obstsalat. Wenn Sie abends für sich und den Rest der Familie warm kochen möchten, sollte die Mahlzeit Ihres Kindes hier schwerpunktmäßig Gemüse enthalten.

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