Getränke im ersten Lebensjahr
Bis zum dritten Brei reicht Muttermilch bzw. Säuglingsmilch zur Flüssigkeitszufuhr meist aus. Danach sind Wasser und ungesüßter, milder Tee die idealen Getränke, am besten aus dem Becher.
Brust- und Flaschenkindern reicht die Milch
In den ersten vier bis sechs Monaten erhält Ihr Baby durch die Muttermilch oder Flaschennahrung genügend Flüssigkeit. An besonders heißen Tagen, bei Fieber oder Durchfall sollten gestillte Säuglinge häufiger angelegt werden, um den Mehrbedarf an Flüssigkeit über die Muttermilch zu decken. Durch das Stillen nach Bedarf wird ausreichend Muttermilch gebildet, um Babys Durst zu löschen. Flaschenkindern kann in diesen besonderen Situationen öfter die Flasche angeboten werden.
Leitungswasser muss in der Regel nicht abgekocht werden. Lassen Sie es aber immer so lange ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Es sollte kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet werden. Wasser aus Hausbrunnen sollte nur verwendet werden, wenn die Eignung zuvor geprüft wurde. Im Ausland muss Leitungswasser gegebenenfalls abgekocht werden.
Auch wenn Ihr Kind die Flasche schon greifen und halten kann: Überlassen Sie Ihrem Kind die Flasche nicht zum Dauernuckeln und auch nicht als Einschlafhilfe. Schwere Karies, sogenannte Nuckelflaschenkaries, kann die Folge sein.
Mit der Beikost wächst der Durst
Erst wenn die dritte Breimahlzeit (Getreide-Obst-Brei) eingeführt ist, braucht das Baby – mit Ausnahme der oben genannten Situationen – zusätzliche Flüssigkeit.
- Geben Sie Ihrem Baby bevorzugt aus Becher oder Tasse zu trinken und nicht aus der Flasche.
- Bieten Sie Ihrem Baby zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch immer wieder etwas zu trinken an. Leitungswasser, stilles Mineralwasser, ungesüßter, milder Kräuter- oder Früchtetee sind auch jetzt die erste Wahl.
Machen Sie sich jedoch keine Sorgen, wenn Ihr Baby am Anfang nur wenig trinkt. Das wird sich mit zunehmendem Alter und der sich verändernden Zusammensetzung der Mahlzeiten in der Regel von selbst ändern, wenn Sie ihm regelmäßig etwas zu trinken anbieten.
Mit der Familienkost wird mehr Flüssigkeit nötig
Wenn die Nahrung beim Übergang auf die Familienkost fester wird, braucht Ihr Kind zusätzliche Flüssigkeit – zunächst etwa eine Bechermenge (200 ml) pro Tag. Wenn der Übergang zur Familienkost abgeschlossen ist, sollte die tägliche Trinkmenge zu jeder Mahlzeit und zwischendurch insgesamt etwa 600 bis 700 ml betragen.
Versuchen Sie, Ihr Kind von Anfang an Getränke aus Tasse oder Becher trinken zu lassen, auch wenn es anfangs noch nicht die Lippen um den Tassenrand schließen kann. So gewöhnt es sich erst gar nicht daran, seinen Durst aus der Flasche zu stillen und dauernd daran zu nuckeln. Noch ein Tipp: Füllen Sie den Becher am Anfang bis zum Rand, damit die Oberlippe Ihres Kindes gleich befeuchtet wird. Dadurch öffnet es automatisch seinen Mund. Dabei sollte Ihr Kind sitzen.
Zu den Mahlzeiten und zwischendurch sollten Sie Ihrem Kind regelmäßig in kleinen Bechern etwas zu trinken anbieten. Mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen sollten jedoch keine Getränke mehr gegeben werden, um nicht unnötig den Hunger auf die Mahlzeiten zu verringern.
Wasser und ungesüßte milde Tees sind die erste Wahl
Leitungswasser und stilles Mineralwasser, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist, sind die bevorzugten Getränke im ersten Lebensjahr und auch noch danach.
Wenn Sie Ihrem Kind vor Beginn der Beikost etwas zu trinken geben möchten, dann empfiehlt es sich, spezielle Teebeutel für Säuglinge zu verwenden. Sie unterliegen besonderen gesetzlichen Auflagen für die Säuglingsernährung und sind nahezu schadstofffrei und ungesüßt.
Mit Beginn der Beikost können Sie Ihrem Kind – neben Leitungs- oder Mineralwasser – die gängigen milden Früchte- und Kräutertees zu trinken geben. Heilkräutertees, wie zum Beispiel Kamillentee, sollte Ihr Kind jedoch nur bei Krankheit bekommen. Auch Pfefferminz- und Melissentee sollten nicht jeden Tag gegeben werden. Für die darin enthaltenen ätherischen Öle kann eine gesundheitsschädigende Wirkung bei Dauereinsatz nicht ausgeschlossen werden. Am besten wechseln Sie die Teesorten einfach ab.
Gießen Sie den Tee mit sprudelnd heißem Wasser auf und lassen Sie ihn fünf Minuten ziehen. Ein Beutel Tee auf eine Tasse Wasser ist dabei ausreichend. Der Tee sollte anschließend auf Körpertemperatur abgekühlt werden.
Von Instanttees mit Zuckerzusatz ist abzuraten. Keinesfalls sollten sie zum Dauernuckeln angeboten werden. Vor allem das ständige Umspülen mit der Zuckerlösung kann schwere Karies verursachen – selbst wenn die Zähnchen noch gar nicht durchgebrochen sind.
Vorsicht bei Säften, Smoothies und Quetschies
Auch Obst- und Gemüsesäfte (zum Beispiel Apfel- oder Karottensaft) enthalten Zucker und andere Kohlenhydrate, welche zu einer unerwünschten zusätzlichen Energieaufnahme beitragen und gleichzeitig die Entstehung von Karies fördern können. Deswegen sollten auch verdünnte Fruchtsäfte kein Bestandteil der Ernährung im Kleinkindalter sein. Auch die in Getränken, wie Limonade, Früchtetee, Fruchtsaft, Smoothies und Quetschies, enthaltenen Säuren können zu Schädigungen des kindlichen Zahnschmelzes beitragen. Geben Sie Ihrem Kind daher keine zucker- oder säurehaltigen Getränke zum Dauernuckeln aus Babyflaschen, Quetschbeuteln oder Flaschen mit Ziehverschluss – dies gefährdet die Zähne besonders.
Auch Getränke denen zusätzlich Zucker, Honig, Sirupe, Dicksäfte, Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe zugesetzt wurden, sollten Sie grundsätzlich meiden.