Kinder gut erziehen
Erziehung ist so vielfältig, wie Kinder und Eltern unterschiedlich sind. Als Eltern haben Sie immer auch Ihre eigene Vorstellung, wie Sie Ihr Kind erziehen möchten.
Eine kindgerechte Erziehung hat stets das Wohlergehen des Kindes im Blick und unterstützt es in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung.
Grundpfeiler einer solchen kindgerechten Erziehung sind:
- Angenommensein: Zeigen Sie Ihrem Kind und lassen Sie es spüren, dass es willkommen ist, und Sie es mit all seinen Stärken, Eigenheiten und Schwächen annehmen.
- Regeln und Strukturen: Klare Regeln und Strukturen geben Ihrem Kind Halt. Sie helfen ihm, die Welt besser zu begreifen und Reaktionen seiner Umgebung vorhersehen und besser verstehen zu können.
- Grenzen: Verständliche und nachvollziehbare Grenzen geben Ihrem Kind Sicherheit, Halt und Orientierung.
Mit Respekt und Achtung Vorbild sein
Der Erziehungsalltag ist nicht immer einfach, vor allem je älter ein Kind wird. So manches Verhalten macht Eltern dann auch ärgerlich oder sogar wütend – etwa weil der kleine Sohn in der Küche mit Wasser gepanscht hat, ohne zu bedenken, dass hinterher alles wieder aufgewischt werden muss; oder weil die Tochter trotz mehrfacher Aufforderung immer noch nicht ihre Sachen aufgeräumt hat. Es gibt sicher unzählige Beispiele für Situationen, in denen Sie sich als Vater oder Mutter „aufregen“, sich wütend und hilflos fühlen.
- Lassen Sie sich nicht von Ihren Gefühlen mitreißen.
- Wenn Sie Ihr Kind beschimpfen oder gar ohrfeigen, reagieren Sie sich nur ab und schämen sich hinterher. Gelernt, wie es etwas besser macht, hat Ihr Kind durch Ihr Verhalten aber nicht. Stattdessen fühlt es sich schlecht, ohnmächtig und wertlos.
- Bringen Sie Ihrem Kind von Anfang an Respekt und Achtung entgegen. Es wird dasselbe auch Ihnen gegenüber empfinden. Gegenseitiger Respekt und Achtung voreinander sind die beste Grundlage dafür, dass „heikle“ Situationen nicht gegeneinander, sondern miteinander gemeistert werden können.
Tipps für Ihren Erziehungsalltag
- Behandeln Sie Ihr Kind nicht als „Partner“: Sie sind erwachsen und müssen die Verantwortung tragen, auch bei Verboten und wenn es darum geht, Grenzen zu setzen.
- Kritisieren Sie Ihr Kind nie als Person (zum Beispiel „Du bist böse.“), sondern immer nur sein falsches Verhalten (zum Beispiel „Ich möchte nicht, dass du in der Küche mit Wasser panschst.“).
- Geizen Sie nicht mit Lob und Anerkennung. Ständiges Kritisieren und Nörgeln machen ein Kind mürbe und vergiften das Klima. Aber: Loben Sie angemessen. Kinder haben ein feines Gespür dafür, ob es übertrieben, achtlos, nebenbei oder von Herzen und mit Anteilnahme gelobt wird.
- Vermeiden Sie Erziehungsextreme, wie zum Beispiel ständiges Lob oder ständige Bestrafung, völlige Freiheit oder vollständige Kontrolle.
- Wechselbäder der Gefühle (überschwängliche Zuwendung und „kalte Schulter“) tun Ihrem Kind ebenfalls nicht gut, vor allem wenn es Ihre Reaktionen überhaupt nicht einschätzen kann.
- Wenn Sie sich selbst einmal falsch verhalten haben, sollten Sie sich entschuldigen können. Das hilft Ihrem Kind und stärkt Ihre Vorbildfunktion.
Kinder lernen viel durch Nachahmen, im Guten wie im Schlechten. Ihr Kind schaut sich ab, wie Sie sich als Vater oder Mutter in bestimmten Situationen und anderen Menschen gegenüber verhalten, wie Sie mit Konflikten umgehen und Probleme lösen, wie sie denken, Gefühle zeigen und und und. Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion als Eltern bewusst. Allerdings: Eltern müssen nicht perfekt sein – Fehler gehören dazu.