So unterstützen Sie die Sprachentwicklung Ihres Kindes
Auch wenn Sie das Sprechenlernen nicht beschleunigen können – als Eltern haben Sie großen Einfluss auf die sprachliche Entwicklung Ihres Kindes.
Die Sprechfreude des Babys anregen
Bereits das Baby kann in seiner sprachlichen Entwicklung unterstützt werden, indem seine Freude am Sprechen geweckt wird.
Auf die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes eingehen
Geben Sie Ihrem Kind möglichst viel Gelegenheit, Sprache mitzuerleben und selbst zu sprechen – im Spiel ebenso wie bei ganz alltäglichen Beschäftigungen.
Wie Sie mit Ihrem Kind sprechen, sollte sich jedoch nicht danach richten, wie es sich selbst sprachlich ausdrückt, sondern seinem Entwicklungsstand und seinem Sprachverständnis angepasst sein:
- Ein langsames, vereinfachtes, sich wiederholendes und ausdrucksstarkes Sprechen entspricht zum Beispiel dem, was Ihr Baby aufnehmen kann.
- Wenn Sie es – zum Beispiel im Spiel – in seiner Babysprache nachahmen, bestätigen Sie Ihrem Kind damit, dass es auf dem richtigen Weg der Sprachentwicklung ist. Im Kleinkindalter sollte jedoch nicht mehr in „Babysprache“ mit dem Kind geredet werden.
- Versuchen Sie, auch mit Ihrem Kleinkind so oft wie möglich langsam, deutlich und in möglichst einfachen Worten zu sprechen.
- Drängen Sie Ihr Kind nicht zum Reden, indem Sie zum Beispiel nicht auf seine Mimik oder Gesten reagieren. Gestik und Mimik sind Teil der Verständigung und gehören zur Sprachentwicklung dazu.
- Lassen Sie Ihr Kind auf seine Weise sprechen oder plappern.
- Loben Sie Ihr Kind für das Sprechen, auch wenn es anfangs noch undeutlich klingt.
Dem Kind Gelegenheit zu sprechen geben
Wie jede andere Fähigkeit, möchten Kinder auch ihr sprachliches Können anwenden und nutzen:
- Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Gelegenheit, sich sprachlich mitzuteilen und zu unterhalten, unabhängig davon, wie viel es schon spricht.
- Mit Fragen ermuntern und helfen Sie Ihrem Kind, genau zu beobachten und seinen Wortschatz zu erweitern.
- Beantworten Sie Ihrerseits seine oft unermüdlichen Fragen nach dem „Was“, „Wie“ und „Warum“. Es möchte Sie damit nicht „nerven“, sondern tatsächlich etwas von Ihnen erfahren und erklärt bekommen.
- Vermeiden Sie jedoch, auf Ihr Kind erklärend „einzureden“, vor allem wenn es müde ist oder kein Interesse hat.
- Unterbrechen Sie nicht die Selbstgespräche beim Spielen: Sprechen ist lautes Denken.
Das „Was“ ist wichtiger als das „Wie“
Kinder erfassen erst nach und nach die Struktur und Regeln der Wortbildung, des Satzbaus und der Grammatik. In bestimmten Stadien sind ungewöhnliche Wortbildungen oder zum Beispiel falsch gebildete Zeitformen deshalb normal. Auch bestimmte Laute oder Lautverbindungen, vor allem „s“ und „sch“, bereiten Kindern zunächst noch Schwierigkeiten.
- Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam und geduldig zu und lassen Sie es immer aussprechen.
- Versuchen Sie zu verstehen, was Ihr Kind Ihnen sagen möchte, und antworten Sie ihm.
- Bestätigen Sie richtig Gesagtes, indem Sie es wiederholen und gegebenenfalls durch weitere Informationen ergänzen („Da kommt der Bus.“ „Ja, da kommt der Bus, mit dem wir immer zur Oma fahren.“)
- Korrigieren Sie keine Fehler in der Aussprache oder im Satzbau, indem Sie Ihr Kind zum richtigen Nachsprechen auffordern. Gehen Sie vielmehr auf das ein, was Ihr Kind Ihnen sagen möchte, und wiederholen Sie „beiläufig“ das Gesagte in der richtigen Form.
- Machen Sie sich nicht lustig über ungewöhnliche Wortneuschöpfungen oder wenn Satzbau und Grammatik noch fehlerhaft sind.
- Wenn Ihr Kind stottert – was vor allem im vierten Lebensjahr zeitweilig der Fall sein kann –, versuchen Sie, dies nicht weiter zu beachten und zu kommentieren. Geben Sie ihrem Kind Zeit zum Auszusprechen und reden Sie mit ihm dann einfach weiter.