Vom Strampeln auf dem Weg zum Laufen

0-12 Monate cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 04.07.2024

Zunächst können Babys ihre Körperlage kaum ohne Hilfe verändern. Zwölf Monate später können sie bereits aufrecht sitzen und sich meist auch irgendwie fortbewegen.

Baby krabbelt auf Wiese
© Thinkstock

Im ersten Lebensjahr findet die motorische Entwicklung spezielle Beachtung – schließlich können Eltern in diesem Bereich die Fortschritte ihres Babys besonders gut beobachten. Das erste Kopfheben, das erstmalige freie Sitzen, die ersten unsicheren Schritte bleiben häufig als besondere Ereignisse lange in Erinnerung. Doch gerade weil sich die Fortschritte in der Bewegungsentwicklung so gut beobachten lassen, sind Eltern häufig auch schnell verunsichert, wenn ihr Baby seine motorischen Fertigkeiten scheinbar langsamer oder „ganz anders“ als gleichaltrige Kinder entwickelt. Doch gerade auf dem Weg zum freien Gehen zeigen Kinder eine große zeitliche Spannbreite wie auch vielfältige Formen der Fortbewegung.

Infografik
Etappen in der motorischen Entwicklung

Kinder entwickeln ihre motorischen Fähigkeiten in einer großen zeitlichen Spannbreite. Die bildhafte Darstellung bietet anschaulich einige Anhaltspunkte.

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Die ersten Monate: Spontane Bewegungen

Das Baby kommt mit den Bewegungsmustern auf die Welt, die sich bereits in der frühen Schwangerschaft herausgebildet haben und die Sie als Mutter wahrscheinlich bereits zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche erstmals gespürt haben. Diese Bewegungen sind in erster Linie noch spontan, zufällig und ungerichtet:

  • Das Baby strampelt und rudert mit den Armen gleichzeitig und bewegt dabei seinen Körper mit. Die Bewegungen sind eher gleichförmig und kaum gezielt.
  • In der Regel ist das Baby noch nicht in der Lage, seinen Kopf zu halten. Wenn es hochgenommen wird, müssen Kopf, Rumpf und Wirbelsäule noch behutsam unterstützt werden.
  • Wenn es seine Körperlage verändern möchte, ist es auf Ihre Hilfe angewiesen.

Ab etwa drei Monaten: Haltungskontrolle und gezielte Bewegungen

Schon bald gelingt es dem Baby, seine Bewegungen immer besser zu steuern:

  • Etwa ab dem dritten Lebensmonat beginnt das Kind langsam und vorsichtig, seine Arme, Hände und Finger gezielt zu bewegen. Die Mitbewegung des Körpers lässt zunehmend nach.
  • Mit etwa drei Monaten kann es den Kopf im Sitzen und in Bauchlage aufrecht halten. Wenn es zum Sitzen hochgezogen wird, ist es in der Lage, den Kopf mitzunehmen.

Die anfangs noch eher groben, ungenauen Bewegungen werden in den folgenden Monaten zunehmend verfeinert. Sie werden zielsicherer und in ihrem Zusammenspiel – der Koordination – immer besser aufeinander abgestimmt. Bis zum Ende des ersten Lebenshalbjahres kann sich ein Kind schließlich in der Bauchlage auf den Händen abstützen und den Kopf frei bewegen.

Im Alter zwischen drei und sieben Monaten beginnt ein Baby auch, sich zu drehen. Als Erstes wendet es sich aus der Rücken- oder Bauchlage auf die Seite. Anschließend dreht es sich vom Bauch auf den Rücken und schließlich umgekehrt. Aber Vorsicht: Dies geschieht meist unerwartet und ohne „Vorankündigung“! Lassen Sie Ihr Baby deshalb nie unbeaufsichtigt auf erhöhten Flächen, zum Beispiel auf dem Wickeltisch, liegen.

Entwicklung der Beweglichkeit – Körpermotorik | 0-6 Jahre (mit Bildern)

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Entwicklung der Motorik bei Baby und Kleinkind. Die wichtigsten Etappen im Überblick zum Ausdrucken.

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Das zweite Lebenshalbjahr: Sitzen und erste Fortbewegung

Zwischen sieben und zehn Monaten beginnen die meisten Kinder, sich auf irgendeine Art fortzubewegen. Spätestens jetzt wird es Zeit, die Wohnung „kindersicher“ zu machen – einmal mobil, möchte ein Kind alles erkunden, was in seine Reichweite gelangt.

  • Überwiegend gelangen Kinder vom Drehen über das Kreisrutschen, Robben, Kriechen, den Vierfüßlergang und das Aufstehen schließlich zum freien Gehen. Andere schlängeln oder rollen sich jedoch durch die Wohnung, rutschen auf dem Hosenboden herum und manche tun auch nichts dergleichen: Sie ziehen sich irgendwann aus der Bauchlage hoch in den Stand und lernen das freie Gehen.
  • Mit zehn Monaten können schließlich alle normal entwickelten Kinder in unserem Kulturkreis frei sitzen. Für Ihr Baby ist das freie Sitzen eine große „Errungenschaft“, denn damit sind ihm nun ganz neue Erfahrungen möglich: Es erhält nun einen besseren Überblick über seine Umgebung, kann am Geschehen ringsum besser teilhaben als im Liegen und hat dabei seine Hände auch noch frei zum Spielen.
  • Die meisten Kinder beginnen im Alter zwischen neun und 15 Monaten, sich an Stühlen, Tischbeinen und anderen Möbelstücken hochzuziehen und aufzustellen. Sobald sie sich einigermaßen sicher fühlen, fangen sie an, sich an den Möbeln entlangzuhangeln und schließlich frei zu gehen.

Mögliche Sorgen und Unsicherheiten

Gegen Ende des ersten Lebensjahres sind die meisten Kinder in ihrer Beweglichkeit so weit entwickelt, dass sie robben oder kriechen und sich aufsetzen und frei sitzen können. Manche Kinder können in diesem Alter auch bereits frei gehen. Es gibt aber auch Kinder, die sich an ihrem ersten Geburtstag noch nicht eigenständig von der Stelle bewegen. Auch das kann durchaus normal sein.

Wann immer Sie jedoch unsicher sind, ob sich Ihr Kind in seiner Beweglichkeit oder in anderen Entwicklungsbereichen normal entwickelt, sollten Sie sich deshalb unbedingt an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wenden.

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