Worauf bei Geschwisterkindern zu achten ist
Auch bei relativ geringem Altersunterschied zwischen Geschwistern liegen sie in ihrem Entwicklungsstand oft weit auseinander.
Es ist schön, wenn Kinder gemeinsam aufwachsen, miteinander spielen und voneinander lernen können. Eltern sind hierdurch jedoch noch stärker gefordert und müssen besonders achtsam sein.
„Gut gemeint“ kann leicht gefährlich werden
Oft möchten ältere Kinder ihrem Geschwisterchen etwas Gutes tun und legen ihm etwas ins Bettchen, zum Beispiel kleine Dinge wie Nüsse oder Perlen. Sie wissen nicht, dass gerade dies lebensgefährlich werden und zum Ersticken führen kann. Und spätestens, wenn das jüngere Kind mobil wird und auf eigene Faust das Kinderzimmer erkundet, kann manches Spielzeug der Älteren zur Gefahrenquelle werden. Scharfe, spitze, giftige und kleine Dinge, wie beispielsweise Kinderschere, Bändchen, Ketten, Perlen, Knetgummi, Malstifte, Murmeln und Ähnliches sollten dann stets in sicherer Entfernung, am besten verschlossen, aufbewahrt werden.
- Erklären Sie Ihrem älteren Kind, weshalb bestimmte Dinge, für den kleinen Bruder oder die kleine Schwester gefährlich sind.
- Schauen Sie mit ihm gemeinsam seine Spielsachen durch, was es dem Baby schenken oder „leihen“ kann, wenn es dies möchte, und was auf keinen Fall.
- Achten Sie darauf, dass im Kinderzimmer ungeeignetes Spielzeug immer außer Reichweite des jüngeren Kindes aufbewahrt wird und nichts auf dem Boden herumliegt.
- Erklären Sie Ihrem älteren Kind, was und weshalb sein Geschwisterchen etwas noch nicht kann oder darf.
- Bitten Sie es, bestimmte Dinge im Beisein seines Geschwisterchens besser nicht zu tun, und bestärken Sie es, dass es selbst ja schon „groß“ ist, und deshalb schon mehr kann und darf. Dann wird es ihm vielleicht leichter fallen, manches in bestimmten Situationen nicht zu tun.
- Achten Sie auch bei Ihrem älteren Kind stets darauf, dass es bestimmte „Sicherheitsregeln“ befolgt. Denn auch das guckt sich das jüngere Kind ab und macht es nach.
- Überfordern Sie Ihr älteres Kind aber nicht. Schimpfen Sie nicht mit ihm, wenn es – mit den besten Absichten – eine riskante Situation herbeigeführt hat. Nehmen Sie dies stattdessen zum Anlass, ihm wiederholt zu erklären, was und weshalb etwas gefährlich ist.
Ältere Geschwister sind keine Babysitter
Selbst wenn sie nur zwei, drei Jahre älter sind, fühlen sich ältere Geschwister oft schon „groß“ genug, sich um den kleinen Bruder oder die kleine Schwester zu kümmern. Je nachdem, wie „vernünftig“ das ältere Kind zu sein scheint, lassen sich Eltern vielleicht dazu verleiten, das jüngere Kind – wenn auch nur kurz – in seiner Obhut zu lassen.
Doch Vorsicht: Kinder sind Kinder! Ältere Geschwister müssen schon sehr viel älter sein, will man ihnen die Betreuung eines jüngeren Kindes anvertrauen und zumuten.
- In der Regel sind Kinder erst ab etwa 14 Jahren so weit, ein vorausschauendes und vorbeugendes Gefahrenbewusstsein tatsächlich umsetzen zu können. Allerdings ist dies gleichzeitig die Zeit der Pubertät, in der junge Menschen – zumindest phasenweise – dazu neigen, sich riskant zu verhalten und sich selbst zu überschätzen.
- Ist das Geschwisterkind jünger, ist es erst recht nicht in der Lage, die Verantwortung für ein kleines Kind zu übernehmen – es kann ja nicht einmal für sich selbst in ausreichendem Maße Gefahren voraussehen und sich davor schützen.
- Setzen Sie ältere Geschwister deshalb nicht als Babysitter ein. Nur in seltenen Fällen ist der Altersunterschied hierfür groß genug.
- Überlassen Sie Ihrem älteren Kind vor allem in riskanten Situationen – beispielsweise auf dem Wickeltisch oder in der Badewanne – nie die alleinige Aufsicht über das Baby. Selbst wenn es nur für einen kurzen Moment ist, könnte zu leicht etwas passieren und fatale Folgen haben.
"Sicherheitsregeln" für ältere Geschwister
Es ist schön, wenn Kinder gemeinsam aufwachsen, doch Eltern sind hierdurch oft noch stärker gefordert und müssen besonders achtsam sein.
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