U1 bis U9 – Thema in Kinderbetreuung und Beratung
Kita-Fachkräfte können Eltern gezielt über die U-Untersuchungen informieren und sich mit ihnen über Fragen und Ergebnisse austauschen – zum Wohl des Kindes.
U1 bis U9 – Bausteine für eine gesunde kindliche Entwicklung
Die Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 bieten jedem Kind die Chance, dass mögliche Probleme und Auffälligkeiten meist frühzeitig erkannt und behandelt werden können und das Kind – wenn erforderlich – gezielt unterstützt werden kann.
Gerade in den ersten Lebensjahren eines Kindes kann die Vielfalt in der kindlichen Entwicklung Eltern verunsichern. Dies umso mehr, wenn sie zum Beispiel in der Kita auf viele andere Kinder im gleichen oder ähnlichen Alter treffen und diese möglicherweise mit ihrem eigenen Kind vergleichen. Die Früherkennungsuntersuchungen können Eltern daher einige Sicherheit bieten, dass sich das eigene Kind altersgerecht und gesund entwickelt oder mögliche Probleme und Schwierigkeiten frühzeitig erkannt werden können. Mit Hilfe der Teilnahmekarte am Anfang des Kinderuntersuchungsheftes („Gelbes Heft“) können die Eltern gegenüber der Kita die Teilnahme ihres Kindes an den U-Untersuchungen und die Impfberatung nachweisen.
U1 bis U9 – kostenlos, zu bestimmten Terminen, mit festgelegten Inhalten
Die Früherkennungsuntersuchungen für Kinder sind kostenlos für alle gesetzlich Versicherten (wenn die entsprechenden Zeitspannen eingehalten werden). Für alle Untersuchungen gibt es festgelegte Zeiträume, innerhalb derer die Untersuchungen durchgeführt werden sollten. Bei jeder Untersuchung wird die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes gründlich untersucht. Hinzu kommen altersentsprechende Schwerpunkte, zum Beispiel Sehen und Hören, Ernährungsverhalten, problematische Verhaltensweisen, Zahngesundheit und Überprüfung des Impfstatus.
Austausch zwischen Fachkräften und Eltern
Während im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung ein persönlicher Eindruck von der Entwicklung eines Kindes nur zeitlich begrenzt möglich ist, können die Fachkräfte in Kitas die Entwicklung und das Verhalten der Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten und beides in der Regel gut und alltagsnah einschätzen. Hinzu kommt, dass sie in regelmäßigem Austausch und Kontakt mit den Eltern stehen.
Die Kernaufgabe pädagogischer Fachkräfte in Kitas ist das Wahrnehmen und Beobachten der Kinder, die sie betreuen, sodass sie durch ihr Fachwissen die Eindrücke der Eltern hilfreich ergänzen: Sie können mögliche Sorgen und Unsicherheiten der Eltern ausräumen oder bekräftigen, bzw. können sie auf mögliche Probleme überhaupt erst aufmerksam machen und darin bestärken, diese in der kinderärztlichen Praxis anzusprechen. Nach einer Früherkennungsuntersuchung können sie Ergebnisse und mögliche Fördermöglichkeiten in den Betreuungsalltag einbauen.
Eltern informieren und motivieren
Fachkräfte in der Kita sind auch für Mütter und Väter vertraute Personen. Ihnen ist es daher auch gut möglich, Eltern die Teilnahme an den U-Untersuchungen nicht als ihre „Pflicht“, sondern als Chance nahezubringen, die sie nutzen sollten, um die Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich im Auge zu halten und zu unterstützen.
Mithilfe des Terminrechners U1–U9 und J1 kann für jedes Kind eine persönliche Übersicht erstellt werden, wann welche U-Untersuchung ansteht, und seinen Unterlagen beigefügt werden.
Neben dem individuellen Austausch über ein einzelnes Kind haben Fachkräfte in Kitas die Möglichkeit, mit Veranstaltungen viele Eltern gemeinsam anzusprechen und durch Informationen und Aktionen zur Teilnahme an den U-Untersuchung zu motivieren. Dazu eignen sich viele verschiedene Aktionsformen, zum Beispiel:
- Elternveranstaltungen mit einem Vortrag zum Thema Früherkennungsuntersuchungen,
- Infotafeln mit Terminen und Schwerpunkten,
- Verteilen von Faltblättern und Infomaterialien, aber auch
- U-Aktionen mit Eltern und Kindern.
Vortrag zu den Früherkennungs-Untersuchungen U1–U9 & J1
Der 30seitige Vortrag „11 Chancen für Kinder und Eltern“ informiert leicht verständlich über Inhalte und Nutzen der zehn U-Untersuchungen sowie der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 und klärt praktische Fragen unter anderem zu Früherkennungsterminen, Teilnahmekarte und Impfberatung.
U-Untersuchung – Vortrag/Präsentation
U-Untersuchung – Vortrag/Präsentation
Information über die zehn U-Untersuchungen und die J1, insbesondere für Elternveranstaltungen.
herunterladen zum PDF-Service hinzufügen aus PDF-Service entfernenAustausch zwischen Fachkräften und Kinderärzten und -ärztinnen: erwünscht!
Es kann im Kita-Alltag durchaus vorkommen, dass Erzieherinnen und Erzieher einerseits und Kinderärzte und Kinderärztinnen andererseits, was die Gesundheit und Entwicklung des Kindes anbelangt, nicht immer unbedingt gleicher Meinung sind.
Kinderärzte und Fachkräfte in Kitas schätzen möglicherweise zum Beispiel einzelne Aspekte in der Entwicklung und im Förderbedarf eines Kindes unterschiedlich ein. Während Fachkräfte in der Kita die Kinder eher im Alltag beobachten, im Vergleich mit anderen Kindern und im Zusammenspiel mit ihnen erleben und in der Regel eine enge Bindung zu den Kindern aufweisen, orientieren sich Kinderärzte und -ärztinnen eher an standardisierten Testverfahren und berücksichtigen bei ihrer Einschätzung auch die Variabilität der Entwicklungsverläufe von Kindern.
Häufig wird von Kita-Fachkräften der Wunsch geäußert, dass ihre Kompetenz wertgeschätzt wird – aufgrund von Ausbildung, Fortbildungen, Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag und dem Umfeld mit anderen Kindern. Dem Arzt oder der Ärztin geht es genauso.
Spätestens wenn sich Eltern verunsichert fühlen oder es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Fachkräften in der Kita und Kinderärzten und Kinderärztinnen kommt, ist es sinnvoll, den direkten Kontakt zu suchen. Ein Austausch kann aber auch in den normalen Betreuungsalltag eingebaut werden. Zum Beispiel kann ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin für einen Elternvortrag in der Kita gewonnen werden. Oder es findet ein Treffen mit Kita-Leitungen und Kinderärzten und -ärztinnen aus der Region statt.
Thema „Us“ – Praxishilfen & Ratgeber
Vorsorgeuntersuchungen – Baby: U1 bis U6
Informationen zu den einzelnen Früherkennungsuntersuchungen im ersten Lebensjahr, U1 bis U6.
zur WebsiteVorsorgeuntersuchungen – Kleinkind: U7–U9
Informationen zu den Früherkennungsuntersuchungen U7, U7a, U8 und U9, die im Kleinkind- und Vorschulalter durchgeführt werden.
zur WebsiteFamilienportal
Informationen für Familien, u. a. über finanzielle Leistungen und andere Unterstützungsangebote, Beratungs- und Dienstleistungsangebote sowie Behördenwegweiser.
zur WebsiteKinder- und Jugendärzte im Netz
Verständliche und alltagsnahe Informationen zur Gesundheit und kindlichen Entwicklung, u. a. mit Arzt- und Klinikverzeichnis und Infos zu häufigen Krankheiten.
zur WebsiteFit von klein auf – BKK
Initiative der Betriebskrankenkassen zur Förderung der Gesundheit von Kindern in Kitas und Grundschulen mit Infos und Anregungen für die Praxis.
zur WebsiteSGB V – Gesetzliche Krankenversicherung, § 26
Zweites Kapitel, vierter Abschnitt SGB V regelt in § 26 die „Gesundheitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche“ als Leistung zur Früherkennung von Krankheiten für Kinder.
zur WebsiteDie Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen
Die Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten zählen zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen im Kindesalter. Die Teilnahmequoten für die meisten U-Untersuchungen betragen über 95 Prozent. 10 Seiten, 2018.
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