Frühe Hilfen – vernetzte Hilfe vor Ort
Vor allem Babys und Kleinkinder sind auf eine zuverlässige Fürsorge angewiesen. Wenn Eltern allein nicht weiterwissen, ist eine alltagsnahe Unterstützung gefragt.
Die ersten Lebenswochen eines Babys zehren meist besonders an den Kräften von Mutter und Vater. Eltern können hier leicht an ihre Grenzen stoßen – vor allem mit zunehmendem Schlafmangel oder wenn das Baby häufig und lange schreit.
Dies gilt umso mehr, wenn einer allein für das Baby da ist und den Alltag organisieren muss oder die Situation in der Familie aufgrund finanzieller Sorgen, Arbeitslosigkeit oder Krankheit ohnehin schon belastet ist.
Frühe Hilfen – Unterstützung von Anfang an
Frühe Hilfen richten sich an alle Familien, insbesondere jedoch an Familien in besonders belastenden Lebenslagen. Sie sollen Eltern möglichst frühzeitig – das heißt bereits mit Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren eines Kindes – begleiten und darin unterstützen, dass sich das Kind gesund entwickeln kann. Genutzt werden hierfür unter anderem die Angebote und Maßnahmen aus dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftsberatung und der Frühförderung. Familien sollen möglichst frühzeitig und passgenau Unterstützungsangebote erhalten. Dabei orientieren sich die Angebote der Frühen Hilfen an den Bedarfen der Familien, sie sollen deren Selbsthilfepotenzial stärken und die Elternverantwortung fördern.
Frühe Hilfen – lokal und regional
Zentral für die Frühen Hilfen sind die Vernetzung der unterschiedlichen Angebote und die multiprofessionelle Zusammenarbeit der Fachkräfte auf kommunaler Ebene. Der Wissenschaftliche Beirat des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) hat bereits 2009 in seiner Begriffsbestimmung festgehalten: „Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen. Sie zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.“ In seinem Leitbild konkretisiert das NZFH 2014 diese Begriffsbestimmung und betont, dass Frühe Hilfen auf Ressourcen aufbauen und niedrigschwellige Zugänge für psychosozial belastete Familien schaffen.
Publikationen und Materialien zu den Frühen Hilfen
Frühe Hilfen. Ein Überblick
Wie sind Frühe Hilfen organisiert und wie genau arbeiten sie? Und was bieten sie Familien und Kommunen? Information über zentrale Aspekte der Frühen Hilfen.
zur WebsiteNationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
Informationen u. a. zur Arbeit des Zentrums, über aktuelle Entwicklungen, Projekte, Akteurinnen und Akteure sowie Beratungsangebote und Forschungsergebnisse.
zur WebsiteNEST-Material für Fachkräfte zur Unterstützung ihrer Arbeit mit Familien
Speziell für die Arbeit der Fachkräfte in den Frühen Hilfen mit den Familien entwickelte Arbeitsblätter und Hintergrundinformationen.
zur WebsitePublikationen, Dokumente und Online-Informationen zu Frühen Hilfen
Es gibt eine Vielzahl an Publikationen, Tagungsdokumentationen und Dokumenten zu Frühen Hilfen. Mit Übersicht und Hinweisen zu Bestellmöglichkeiten.
zur WebsiteDVD „Guter Start in die Familie – Frühe Hilfen verstehen und verwirklichen”
Trailer, Infos und Bestellmöglichkeit für den Lehrfilm zur Aus- und Fortbildung von Fachkräften in den Frühen Hilfen.
zur WebsiteLeitbild Frühe Hilfen – Beitrag des NZFH-Beirats
Das Leitbild (2014) soll allen Fachkräften, die sich mit Frühen Hilfen beschäftigen, Orientierung geben und sie dabei unterstützen, ein gemeinsames Verständnis von Frühen Hilfen zu entwickeln.
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Frühe Hilfen – Rechtliche Grundlagen
Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu Frühen Hilfen, landesgesetzlichen Regelungen, Beschlüsse der Ministerkonferenzen und sonstigen Beschlüsse und Hintergründe.
zur WebsiteFrühe Hilfen in Deutschland – Chancen und Herausforderungen
Über den Stand der Forschung zu den Frühen Hilfen in Deutschland informiert das Schwerpunktthema der Zeitschrift „Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz“ 10/2016.
zur WebsiteDie Forschung im NZFH
Vom NZFH aufbereitete Forschungsergebnisse, Daten und Fakten zu Frühe Hilfen, u. a. Darstellung der in allen Bundesländern durchgeführten Modellprojekte und Ergebnisse.
zur WebsiteBundesstiftung Frühe Hilfen
Informationen u. a. zu Fördermitteln, kommunalen Netzwerken, Familienhebammen und anderen Zusatzqualifikationen, Forschung, Qualifizierung, Austausch und Transfer.
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