Ihr Kind wird nun schon vier Jahre alt und von Tag zu Tag selbstständiger. Mit den Kindern in der Kita kommt es hoffentlich gut zurecht und vielleicht hat es auch schon einen "besten Freund", eine "beste Freundin" gefunden. Ihr Kind interessiert sich zusehends dafür, wie andere Kinder sind - was sie denken und bewegt, ob sie anders als es selbst sind und worin sie sich von ihm unterscheiden. Dabei lernt es sich auch selbst kennen - was es gern tut und was nicht, was es gut und weniger gut kann, was und wen es mehr oder weniger mag.
Bei allen Fortschritten, die Ihr Kind inzwischen gemacht hat, wird es nach wie vor auch an seine Grenzen stoßen und Enttäuschungen erleben. Auch wenn die Trotzanfälle wahrscheinlich seltener geworden sind, können Enttäuschung und Misserfolg noch einen wahren Sturm der Verzweiflung und Wut entfesseln. Hier braucht Ihr Kind Ihren Trost. Es braucht aber auch Orientierungshilfen von Ihnen. Hierzu gehört zum Beispiel auch die Erfahrung, dass es Grenzen gibt, wie es seine Gefühle ausdrückt, - beispielsweise dort, wo andere Menschen verletzt oder beleidigt und Gegenstände zerstört werden.
Solche Regeln helfen Ihrem Kind - vorausgesetzt, sie sind nachvollziehbar und verständlich. Auch dann braucht es noch Zeit und Ihre entschiedene Haltung, wenn Sie mit einem bestimmten Verhalten Ihres Kindes nicht einverstanden sind. Allerdings ist Ihr Kind in einem solchen Fall nie ein "böses Kind" und sollte auch nicht als solches bezeichnet werden. Ihr Kind könnte es leicht missverstehen und denken, dass es selbst von Ihnen abgelehnt wird und nicht nur sein Verhalten.
In den nächsten Monaten stehen für Ihr Kind weitere wichtige Entwicklungsschritte an. Schon bald wird es sicher mit dem Fahrrad fahren und sich als Prinzessin, Hexe oder Räuber darin üben, die Welt "mit anderen Augen" zu sehen. Mit großem Vergnügen wird es Lieder, Reime und Geschichten Wort für Wort auswendig lernen.
Wie gut Ihr Kind mit allem zurechtkommt, ist nicht immer gleich zu erkennen. Ihre Beobachtungen sind also besonders wichtig. Wenn Sie aus der Kindertagesstätte hören, dass Ihr Kind sich mit irgendetwas besonders schwer tut oder nicht klarkommt, sollten Sie dies ernst nehmen. Falls Sie auch nur den leisesten Zweifel haben, dass sich Ihr Kind nicht altersgerecht entwickelt, sollten Sie dies bei Ihrem Kinderarzt oder der Kinderärztin ansprechen. Denn beizeiten erkannt können viele Probleme durch eine gezielte Unterstützung gelöst werden.
Alles Gute für Sie und Ihr Kind
Ihre Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Machen Sie immer deutlich, dass Sie ein Verhalten, nicht aber Ihr Kind selbst ablehnen! Was zum jetzigen Zeitpunkt sonst noch wichtig ist und interessant für Sie sein könnte, haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt: