Verbrühungen und Verbrennungen vorbeugen
Die meisten Verletzungen durch Verbrühen oder Verbrennen ereignen sich bis zum Vorschulalter. Besonders hoch ist das Risiko in den ersten beiden Lebensjahren.
Mit zunehmender Mobilität des Säuglings bzw. Kleinkindes wächst die Gefahr, sich zu verbrühen oder verbrennen. So ereignen sich rund drei Viertel der thermischen Verletzungen, also Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder durch Anfassen heißer Gegenstände, bei Kindern unter fünf Jahren. Die meisten Unfälle geschehen dabei im zweiten Lebensjahr, wenn das Kind laufen und Gegenstände zu sich herunterziehen kann. In 80 Prozent der der Fälle übergießen sich die Kinder mit heißen Flüssigkeiten oder berühren heiße Gegenstände.
Die Küche ist häufigster Unfallort
Unfallort ist fast immer die Küche. Unfallquellen sind hier insbesondere
- Herd und heiße Töpfe,
- Backofen,
- Wasserkocher und Fritteusen mit herunterhängenden Kabeln.
Vor allem bei Wasserkochern oder Fritteusen besteht die Gefahr, dass ein Kind sich beim Herunterziehen mit heißem Wasser oder Fett übergießt. Auch durch ein heißes Bügeleisen kann ein Kind schwerste Verbrennungen erleiden. Deshalb ist bereits beim Bügeln größte Vorsicht geboten und zum Auskühlen sollte das Bügeleisen immer an kindersicherer Stelle deponiert werden.
Aber auch Bad, Kaffeetisch, offener Kamin oder Gartengrill bergen Gefahren. So ist zum Beispiel ein schön mit Tischdecke gedeckter Tisch schnell "abgeräumt", wenn sich das kleine Kind an der Tischdecke festhält oder hochzieht. Im schlimmsten Fall ergießen sich heiße Getränke und heiße Speisen über das Kind und verursachen schwerste Verbrühungen.
Achtung vor offenem Feuer!
Offene Flammen im Kamin, Tischkerzen und Weihnachtslichter ziehen Kinder magisch an. Hier liegt der einzige wirkungsvolle Schutz darin, Ihr Kind immer im Auge zu behalten und ein gutes Vorbild abzugeben. Nur so kann es Respekt vor offenen Flammen und einen sicheren Umgang damit lernen.
- Stellen Sie für den Notfall entsprechende Löschmittel bereit, zum Beispiel einen Eimer Wasser neben den Weihnachtsbaum oder einen Eimer Sand und Decken beim Grillen.
- Rauchmelder in der Wohnung sind in allen Bundesländern Pflicht. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz vor Brandverletzungen und Rauchvergiftungen.
So kann Ihr Kind vor Verbrühungen und Verbrennungen geschützt werden
Die meisten Unfälle mit Verbrühungen und Verbrennungen passieren in Momenten kurzer Unaufmerksamkeit und ließen sich bereits durch einfache Sicherheitsregeln und Vorsichtsmaßnahmen vermeiden.
- Begrenzen Sie die Heißwassertemperatur des Boilers (Durchlauferhitzers) auf maximal 50 °Celsius, im Bad feststellbare Wasserregler auf maximal 38 °Celsius einstellen.
- Die Temperatur des frisch eingelaufenen Badewassers mit einem Wasserthermometer überprüfen (36–37 °Celsius) und nie heißes Wasser nachlaufen lassen, während Ihr Kind in der Wanne sitzt.
- Gefäße mit heißer Flüssigkeit wie Kaffee, Tee oder Suppe immer weit entfernt vom Tischrand abstellen.
- Nichts Heißes trinken oder essen, während das Kind auf dem Schoß sitzt.
- Bei den Mahlzeiten auf Tischdecken verzichten.
- Töpfe und Pfannen immer mit dem Griff nach hinten auf den Herd stellen und bevorzugt hintere Kochfelder benutzen.
- Herdschutzgitter anbringen.
- Brennendes Fett in der Pfanne nie mit Wasser, immer nur mit Deckel ersticken.
- Getränke und Nahrungsmittel aus der Mikrowelle stets gut umrühren und die Temperatur vor dem Füttern prüfen.
- Bügeleisen immer sofort ausstöpseln und an einem hoch gelegenen Ort auskühlen lassen.
- Bei Wasserkochern und Ähnlichem auf herabhängende Kabel achten.
- Fön und Heizdecken nicht in das Babybettchen legen.
- Vorsicht mit Rotlicht- bzw. Wärmelampen und Heizstrahlern.
- Wärmflaschen immer fest verschließen.
- Ein Kind bei offenem Feuer immer im Auge behalten.
- Offenes Feuer nie unbeaufsichtigt lassen.
- Für den Notfall entsprechende Löschmittel bereithalten.
- Feuerzeuge und Streichhölzer konsequent wegschließen.
- Rauchmelder in der Wohnung installieren.
Vor Verbrühungen und Verbrennungen schützen
Die meisten Verbrühungen und Verbrennungen bei Kindern lassen sich bereits durch einfache Sicherheitsregeln und Vorsichtsmaßnahmen verhindern.
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