Stillen – die natürliche Ernährung fürs Baby
Stillen bietet einem Baby genau das, was es in seinen ersten Lebensmonaten braucht: alle wichtigen Nährstoffe, körperliche Nähe, Zuwendung und Unterstützung für sein Immunsystem und für seine Entwicklung.
Muttermilch – sechs Gründe, warum sie so besonders ist
Muttermilch ist ganz auf die Nahrungsbedürfnisse eines Säuglings zugeschnitten und bietet ihm neben einer natürlichen Ernährung viele Vorteile:
- Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe in der richtigen Qualität und Menge, also die richtigen Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die ein Säugling für sein gesundes Gedeihen braucht.
- Sie ist leicht verdaulich und passt sich den wachsenden Nahrungsbedürfnissen des Säuglings während der Entwicklung an.
- Sie enthält besondere Abwehr- und Schutzstoffe, die ein Kind vor Krankheiten, z. B. Durchfall und Mittelohrentzündungen, schützen.
- Muttermilch verhindert, dass das Baby überernährt wird.
- Sie ist zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar, hat immer die richtige Temperatur und ist hygienisch einwandfrei.
- Muttermilch ist kostenlos.
Gerade auch für Babys mit einer Behinderung ist es wichtig, gestillt zu werden – intensiv die Nähe und Wärme der Mutter zu spüren und von der optimalen Zusammensetzung der Muttermilch zu profitieren. Bei vielen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ist Stillen kein Problem.
Erste Nahrung – und noch viel mehr
Vor allem in den ersten Lebensmonaten, wenn Ihr Kind noch einen besonders engen körperlichen Kontakt braucht, erfährt es beim Stillen hautnah Ihre Wärme und Nähe, kann sich sicher und geborgen fühlen. Diese körperliche Nähe unterstützt das gegenseitige Kennenlernen und die Bindung. Es hilft Ihnen beiden, rasch miteinander vertraut zu werden, sich immer besser auszutauschen und gegenseitig zu verstehen.
Ihr Baby spürt Ihre Zuverlässigkeit und kann auf dieser Grundlage eine intensive Beziehung zu Ihnen entwickeln. Umgekehrt ist es ebenso: Auch bei Müttern löst das Stillen und die damit verbundene Nähe häufig ein großes Glücksgefühl aus, das ihnen hilft, die oft Kräfte zehrenden Strapazen der ersten Monate leichter zu überwinden. Dabei spielen auch die Hormone eine Rolle, die das Baby durch sein Saugen im Körper der Mutter auslöst.
Und nicht nur das: Stillende Mütter erleben nach der Geburt eine schnellere Gebärmutterrückbildung und erkranken nachweislich weniger an Brust- und Eierstockkrebs.
Diese positiven Gefühle von Nähe, Vertrautheit und Sicherheit, die beim Stillen in Ruhe erlebt werden, kann das Baby auch bei der Ernährung über die Flasche entwickeln. Falls nicht gestillt wird oder wenn zwischenzeitlich z. B. abgepumpte Muttermilch gefüttert wird: Inniger Blickkontakt, leises vertrautes Sprechen mit dem Baby und – wenn möglich – das Erleben von direktem Hautkontakt und -wärme stärkt die wichtige Bindung zur Mutter oder anderen sehr engen Bezugspersonen in der ersten Zeit.