Die sinnliche Wahrnehmung des Babys

0-12 Monate cc by-nc-nd Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise. 05.07.2024

Bereits von Geburt an nimmt ein Kind seine Umwelt mit allen Sinnen auf.

Mutter und Baby im Laub
© Corbis Images

Von Geburt an gut ausgestattet

Bei einem gesunden Neugeborenen sind alle Sinnessysteme grundsätzlich funktionsfähig: Es kann sehen und hören, schmecken und riechen; es fühlt Schmerz und spürt, wenn es berührt, gehalten, getragen oder bewegt wird. Allerdings sind die Sinnesempfindungen zunächst noch unterschiedlich stark ausgeprägt, denn einzelne Sinnesbereiche, wie beispielsweise das Sehen, müssen noch weiter ausreifen. Auch seine Fähigkeiten, die einzelnen Sinnesreize zu verarbeiten – sie zu koordinieren, richtig einzuordnen und angemessen darauf zu reagieren –, muss das Kind in den ersten Lebensmonaten und -jahren erst noch entwickeln.

Wahrnehmung mit allen Sinnen

Bereits Neugeborene sammeln mit allen Sinnen ihre ersten Eindrücke von ihrer unmittelbaren Umwelt, können darauf reagieren und einwirken. Sie sind offenbar auch schon in der Lage, Gegenstände als Ganzes zu erfassen und verschiedene Sinneseindrücke miteinander in Beziehung zu setzen: Sie sind zum Beispiel irritiert, wenn sie ein sprechendes Gesicht sehen, die Stimme jedoch nicht aus der Richtung des Mundes, sondern von der Seite her kommt. Im Zusammenwirken von Reifung und Anregung erweitert und verfeinert Ihr Kind im Verlauf des ersten Lebensjahres seine angeborenen Fähigkeiten bereits beträchtlich. Berührungserfahrungen wie sanftes Streicheln, enger Körperkontakt und Getragenwerden sind ebenso wie das Hören menschlicher Stimmen und das Anschauen von Gesichtern intensive Sinnesreize, die seine sinnliche Wahrnehmung anregen.

Hören und sehen

Hören und Sehen spielen für die gesamte Entwicklung des Kindes eine bedeutende Rolle. Ausführliche Informationen zum Hör- und Sehvermögen Ihres Kindes im ersten Lebensjahr finden Sie in den Beiträgen „Das Hörvermögen des Säuglings“ und „Das Sehvermögen des Säuglings“.

Berührungsempfindungen

Der Tast- oder Hautsinn ist – neben dem Gehör – in der Regel als Erstes und schon lange vor der Geburt ausgereift. Nach den intensiven Berührungsreizen in der immer enger werdenden Gebärmutter muss sich Ihr Kind nach der Geburt an das Getrenntsein von Ihrem Körper erst allmählich und behutsam gewöhnen. Es möchte gehalten, berührt und bewegt werden und erfährt in den ersten Lebensmonaten Sicherheit und Geborgenheit vor allem im engen Körperkontakt. Es lernt dabei Ihre eigene Art des Aufnehmens, Haltens und Bewegens kennen und kann schon bald unterscheiden, ob es von Ihnen oder einer anderen Person gehalten wird.

Schmecken und riechen

Geschmacks- und Geruchssinn sind vom ersten Tag an gut ausgebildet:

  • Bereits Neugeborene unterscheiden zumindest die Grundgeschmacksrichtungen und bevorzugen – zunächst zumindest – offenbar Süßes vor Salzigem oder Saurem.
  • Schon nach wenigen Tagen können Babys ihre Mütter am Geruch erkennen.

 

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